Gesellschaft Gesellschaft: Trend geht zur Single-Wohnung
Wiesbaden/afp. - Die Tendenz zu mehr Ein- und Zweipersonen-Haushalten führe dazu, dass die Gesamtzahl der Privathaushalte bis 2025 voraussichtlich um rund eine Million auf 41 Millionen zunehmen werde, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Danach werde es eine Trendwende geben, da der Rückgang der Bevölkerung dann nicht länger durch eine «Zersplitterung» der Haushalte ausgeglichen werde.
Haushalte mit drei oder mehr Mitgliedern, vor allem Familien mit Kindern, werden laut der Behörde immer seltener. Ihre Anzahl wird laut Statistischem Bundesamt zwischen 2009 und 2030 um 26 Prozent abnehmen. Ihr Anteil an allen Privathaushalten wird von 26 auf 19 Prozent sinken. Besonders gering ist der Anteil der Haushalte mit drei oder mehr Mitgliedern in den Stadtstaaten.
Der Anteil der Ein- und Zweipersonen-Haushalte lag schon 2009 bei etwa 74 Prozent, bis 2030 wird er laut Statistischem Bundesamt auf 81 Prozent steigen. Sowohl in den alten als auch in den neuen Flächenländern werden dann in rund vier von fünf Haushalten lediglich ein oder zwei Menschen leben. Besonders hoch ist der Anteil der kleinen Haushalte in den Stadtstaaten. Bereits 2009 lebtedort in jedem zweiten Haushalt nur eine Person. Bis 2030 steigt voraussichtlich der Anteil der Einpersonenhaushalte in Bremen auf 54 Prozent, in Hamburg auf 55 Prozent und in Berlin sogar auf 58 Prozent. Der Anteil der Haushalte mit zwei Mitgliedern bleibt in den Stadtstaaten relativ stabil bei etwa 30 Prozent.
Regional ergeben sich zum Teil deutliche Unterschiede in der Entwicklung der Privathaushalte. In den alten Flächenländern, also in den westlichen Bundesländern ohne die Stadtstaaten Bremen und Hamburg, steigt die Haushaltszahl noch bis 2029 auf dann 31,6 Millionen (2009: 30,2 Millionen). In den Stadtstaaten wird zwischen 2009 und 2030 ein leichter aber kontinuierlicher Anstieg von 3,3 Millionen auf 3,5 Millionen erwartet. In den neuen Ländern nimmt dagegen die Zahl der Haushalte während des gesamten Vorausberechnungszeitraums von 6,7Millionen im Jahr 2009 auf 6,0 Millionen im Jahr 2030 ab.