Gesellschaft Gesellschaft: Italien will «Porno-Steuer» einführen

Rom/dpa. - Auch die Sexindustrie wird in Italien ihren Beitrag zur Sanierung des defizitären Staatshaushaltes leisten müssen: Die zuständige Kommission der italienischen Abgeordnetenkammer hat nach Medienberichten vom Freitag grünes Licht für die Einführung einer «Porno-Steuer» gegeben. Die Abgabe von 25 Prozent soll auf alle einschlägigen Produkte und Dienstleistungen erhoben werden.
Die italienische Pornoindustrie, deren Jahresumsatz auf gut 500 Millionen Euro geschätzt wird, hat ihren Unmut über die neue Steuer bereits geäußert. Es würden damit nur jene zur Kasse gebeten, die schon bisher ordnungsgemäß ihre Steuern abgeführt hätten, lautet ihr Argument. Zudem sei unklar, was genau alles als steuerpflichtige «Pornografie» zu werten sei.
Die Regierungsparteien wollen mit der neuen Abgabe auch den Sittenverfall bekämpfen. «Das ist ein erster Schritt in Richtung einer ethischen Besteuerung», sagte der Abgeordnete Vittorio Emanuele Falsitta, der zur Forza-Italia-Partei des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gehört.