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Germanwings-Flug 4U9525 Germanwings-Flug 4U9525: Angehörige der Absturz-Opfer kritisieren Lufthansa scharf

05.06.2015, 12:09
Beileidsbekundungen in Haltern am See: 16 Schüler und zwei Lehrkräfte aus Haltern waren in der Germanwings-Maschine gestorben.
Beileidsbekundungen in Haltern am See: 16 Schüler und zwei Lehrkräfte aus Haltern waren in der Germanwings-Maschine gestorben. dpa Lizenz

Köln/Haltern - Die verzögerte Überführung von Germanwings- Absturzopfer nach Deutschland ist für die Hinterbliebenen erneut eine belastende Situation. „In Haltern am See bleiben die Eltern ratlos und traurig zurück“, heißt es in einem Schreiben eines Anwalts von Angehörigen.

Mehrere Familien aus Haltern beklagen in dem Schreiben Zorn und Verzweiflung, weil sie nicht wüssten, wann sie ihre Angehörigen beisetzen könnten.

„Jetzt ist plötzlich alles anders“

„Am 12. Juni sind die ersten Beisetzungen der bei der Germanwings-Katastrophe getöteten Schülerinnen und Schüler in Haltern am See geplant. Sechzehn Beisetzungen in rascher Folge, die nach Freigabe der Überreste durch die französischen Behörden und nach Zusage des Rücktransporttermins durch die Lufthansa vorbereitet wurden. Am 3. Juni ist seit 12 Uhr plötzlich alles anders“, heißt es in dem Schreiben, über das am Freitag zunächst die „Bild“-Zeitung berichtete und das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Weiter schreiben die Angehörigen: „„Die Rückführung der sterblichen Überreste musste aufgrund neuer behördlicher Vorgaben vorübergehend unterbrochen werden“, schreibt Lufthansa lapidar den entsetzten Eltern. Trauerbriefe werden von der Post zurückgeholt, Verwandte versuchen, Flüge und Hotelzimmer zu stornieren. Was ist passiert?“

Am Mittwoch war öffentlich geworden, dass sich die Überführung der sterblichen Überreste aufgrund von Fehlern in den Sterbeunterlagen verzögert. Dem Anwalt zufolge ist jedoch die erste Trauerfeier für den 11. Juni geplant.

Fehler bei der Übersetzung

Laut „Express“ habe es Fehler bei den Übersetzungen der Sterbeurkunden aus dem Französischen gegeben, womit sie ungültig geworden seien. Die Panne, bei der es unter anderem um falsche Angaben zu Geburtsdaten gegangen sei, fiel den Behörden demnach erst am Montag auf.

Germanwings betonte erneut, das Problem schnellstmöglich lösen zu wollen. „Da hängt viel Organisation dran“, sagte Sprecher Joachim Schöttes am Freitag. Die „Bild“-Zeitung hatte am Freitag über das Schreiben der Angehörigen berichtet.

Der Germanwings-Airbus A320 war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der Copilot den tödlichen Sinkflug mit Absicht eingeleitet, während der Pilot nicht im Cockpit war. Alle 150 Insassen starben. Der Copilot soll psychische Probleme gehabt haben. (dpa/lnw)