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Gedenkmünze zur SPD/KPD-Zwangsvereinigung gestoppt

20.11.2008, 12:57

Berlin/dpa. - Auf Empörung ist die Herausgabe einer Gedenkmünze der Deutschen Post zur Zwangsvereinigung von SPD und KPD in der sowjetischen Besatzungszone gestoßen.

Der Beauftragte für die neuen Länder, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), forderte am Donnerstag, die «skandalösen Münzen sofort einzuschmelzen». Viele Sozialdemokraten, die nach der Zwangsvereinigung zwischen beiden Parteien zur SED 1946 ins Zuchthaus geworfen worden seien, würden dadurch verhöhnt. Die Post solle lieber eine Münze zum Gedenken an die SED-Opfer herausgeben. Was die Post «Neubeginn und Parteieneinheit» nenne, sei nichts anderes als «stalinistischer Terror und Unterdrückung» gewesen, sagte Tiefensee.

Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung wurde die Auslieferung am Mittwoch gestoppt. Die Silbermünze, die die Post in der Reihe «60 Deutsche Jahre» anbot, zeigt die Konterfeis des ersten DDR- Ministerpräsidenten und früheren Sozialdemokraten Otto Grotewohl und des ersten DDR-Staatspräsidenten Wilhelm Pieck.