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Zweiter Weltkrieg Gedenken an Kriegsende 1945 - Sicherheit und Flaggenverbote

Vor 80 Jahren endeten der Zweite Weltkrieg in Europa und die Nazi-Diktatur. Berlin wurde von der sowjetischen Armee erobert. Das Gedenken ist wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine brisant.

Von dpa 05.05.2025, 12:12
Die Polizei sichert das Sowjetische Ehrenmal im Berliner Tiergarten beim Gedenken 2024.
Die Polizei sichert das Sowjetische Ehrenmal im Berliner Tiergarten beim Gedenken 2024. Christoph Soeder/dpa

Berlin - Mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen und einem umfangreichen Polizeieinsatz wird in Berlin vor allem am Donnerstag und Freitag das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 80 Jahren und die Befreiung von der Nazi-Herrschaft begangen. 

Besondere Brisanz hat das Thema wie in den vergangenen Jahren wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine. Auch deswegen gelten besondere Sicherheitsmaßnahmen der Polizei. Mehr als 60 Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen seien angemeldet.

Man werde an beiden Tagen „mit ausreichend Kräften präsent sein, um ein würdevolles Gedenken sowie einen friedlichen Verlauf der Versammlungen zu gewährleisten“, kündigte die Polizei an. Letzte Details sollten bei einer großen Einsatzplanung am Montag festgelegt werden.

Kapitulation der deutschen Wehrmacht 

Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht endete 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa. Generäle der Wehrmacht unterzeichneten in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 ein entsprechendes Dokument vor den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion im Gebäude in Berlin-Karlshorst.

Einmalig ist der Tag in diesem Jahr in Berlin ein Feiertag. Während der Berliner Senat und das Abgeordnetenhaus bereits am Mittwoch zu einer Gedenkstunde im Roten Rathaus zusammentreffen, finden die meisten Veranstaltungen von Bundespräsident und Bundestag am Donnerstag, dem eigentlichen Jahrestag, statt. 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nimmt an einem Gottesdienst in der Gedächtniskirche teil, legt mit anderen hohen Staatsvertretern Kränzen an der Neuen Wache Unter den Linden nieder und spricht bei der Gedenkstunde des Bundestags. 

Keine ausländischen Gäste bei offiziellen Veranstaltungen

Zahlreiche Kranzniederlegungen von staatlichen Institutionen, Parteien und Initiativen sind auch an den drei sowjetischen Ehrenmalen im Treptower Park, am Brandenburger Tor und in der Schönholzer Heide geplant. Dazu kommt auch ein stilles Gedenken mit dem ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev und Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) an der Neuen Wache. 

Wegen des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine lädt der Berliner Senat zu den offiziellen Veranstaltungen des Landes keine ausländischen Gäste ein - weder aus Russland noch aus der Ukraine oder anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion. In der Roten Armee kämpften Soldaten aus allen damaligen Teilrepubliken der Sowjetunion, auch aus der Ukraine. 

Gerechnet wird damit, dass Russlands Botschafter Sergej Netschajew wie in den Vorjahren am 9. Mai (Freitag) Kränze am Ehrenmal im Treptower Park niederlegt. An dem Tag feiert Russland den Sieg über Nazi-Deutschland. 

Erwartet werden auch Mitglieder des prorussischen und nationalistischen Motorradclubs „Nachtwölfe“, die in den letzten Jahren aus Osteuropa nach Deutschland fuhren und an das Ehrenmal in Treptow Kränze legten. Die Polizei begleitete sie eng, Zwischenfälle gab es nicht. 

Zahlreiche Verbote bei Gedenken an sowjetischen Ehrenmalen

Die Berliner Polizei wird besonders die Veranstaltungen mit den Spitzen des deutschen Staates in der Gedächtniskirche und an der Neuen Wache mit großräumigen Absperrungen und zahlreichen Polizisten schützen. Organisatorisch erleichtert wird das durch den Feiertag. 

Für das Gedenken an den drei sowjetischen Ehrenmalen wurden bestimmte Verbote für Donnerstag und Freitag erlassen. Nicht erlaubt sind wie im Vorjahr russische Flaggen und Symbole, militärische Uniformen, Uniformteile und Abzeichen, Marsch- und Militärlieder, Symbole und Kennzeichen zur Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine wie die Buchstaben V oder Z. 

Ausgenommen davon sind aber Veteranen des Weltkriegs, Diplomaten und Vertreter von Staaten, die stellvertretend für die damals beteiligten Staaten an Gedenkveranstaltungen teilnehmen.