Fürstenhaus Fürstenhaus: Hochadel nimmt Abschied von Philipp-Ernst
Bückeburg/dpa. - Rund 500 Trauergäste haben am Montag in Bückeburg (Niedersachsen) Abschied von Philipp-Ernst Fürst zu Schaumburg-Lippe genommen. Unter ihnen waren auch viele Angehörige des deutschen und europäischen Hochadels. Der als volksnah geltende und sehr beliebte Fürst war Ende August im Alter von 75 Jahren an den Folgen der Parkinsonschen Krankheit gestorben. Sein Sohn Alexander, der jetzige Fürst, sprach von einer Erlösung.
Zur Trauerfeier im Mausoleum der Fürstenfamilie waren bei strömendem Regen unter anderem Ernst August Prinz von Hannover, seine Frau Prinzessin Caroline von Monaco und sein Bruder Heinrich gekommen. Auch Designerin Jette Joop, die einen großen schwarzen Hut trug, und Prinzessin Lilly zu Sayn-Wittgenstein, die frühere Schwiegertochter des gestorbenen Fürsten, waren unter den Gästen. Am Ende des Trauerzuges betraten die Witwe Benita Freiin von Tiele- Winckler mit Sohn Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe und ihrem Enkel Heinrich Donatus das große Mausoleum. Dort war der Holzsarg mit roten und weißen Rosen aufgebahrt.
Die Geistlichen würdigten im Trauergottesdienst das große ehrenamtliche Engagement des Fürsten und seine Verbundenheit mit der Region. «Seine Schaumburger trauern um ihren sehr verehrten Fürsten», sagte Landesbischof Jürgen Johannesdotter. «Draußen weint der Himmel, und wir weinen mit, aber wir tun es in Dankbarkeit für den gestorbenen Fürsten», sagte Pastor Thomas Krage.
Rund 400 Menschen verfolgten die Trauerfeier über Lautsprecher mit. Viele Vereine hatten große Kränze auf die Treppe des Mausoleums gelegt. Zahlreiche Vertreter aus Verbänden und der Politik erwiesen dem Fürsten die letzte Ehre, darunter der frühere niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht und seine Tochter, die Sozialministerin Ursula von der Leyen (beide CDU).
Anders als seine Vorfahren wurde Philipp-Ernst Fürst zu Schaumburg-Lippe nicht in der Familiengruft beigesetzt, sondern auf seinen Wunsch hin auf einem Platz daneben. Dort ist auch das Grab seines ersten Sohnes Georg Wilhelm, der 1983 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war.
Der Fürst stand dem Hause Schaumburg-Lippe viele Jahrzehnte lang als Familienoberhaupt und Chef vor. Zu dem Besitz gehören neben Wäldern und dem Schloss Bückeburg unter anderem noch Burgen und die Festung Wilhelmstein im Steinhuder Meer.