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Erste Hilfe Für Ersthelfer in Thüringen App statt Gesetz

Bis zum Eintreffen professioneller Rettungskräfte können Ersthelfer bei Notfällen einspringen. Eine gesetzliche Regelung dazu soll es jedoch nicht geben.

Von dpa 11.09.2025, 15:35
Thüringen setzt auf eine Alarm-App für Ersthelfer – ein AfD-Gesetzentwurf scheitert im Landtag. (Symbolbild)
Thüringen setzt auf eine Alarm-App für Ersthelfer – ein AfD-Gesetzentwurf scheitert im Landtag. (Symbolbild) Bernd Thissen/dpa

Erfurt - Thüringen setzt beim Einsatz von Ersthelfern in medizinischen Notfällen auf eine App statt einer gesetzlichen Regelung. Die Ersthelfer, sogenannte First Responder, sollen die Zeit bis zum Eintreffen von Rettungssanitätern und Notärzten überbrücken. Ein Gesetzentwurf der oppositionellen AfD-Fraktion zur Regelung von Ersthelfern bei den Thüringer Feuerwehren fiel im Landtag durch. Abgeordnete der vier anderen Fraktionen bezeichneten den Gesetzentwurf als unzureichend, viele Fragen unter anderem zu Ausbildung, Ausrüstung und Versicherung der Ersthelfer blieben offen. 

„Die vorgeschlagene Regelung ist unpraktikabel“, sagte die SPD-Abgeordnete Dorothea Marx. Sie verwies darauf, dass derzeit eine App in Thüringen erprobt werde, über die Ersthelfer im Notfall alarmiert werden können. Der Linke-Abgeordnete Roland Hande verwies darauf, dass der Feuerwehrverband vor einer Überlastung der freiwilligen Feuerwehren im Freistaat gewarnt habe.

Feuerwehren schulen Bürger

Einige Feuerwehren im Freistaat haben bereits First Responder. Bei Veranstaltungen bieten sie auch Schulungen und Informationen für Interessierte an, beispielsweise, wie Menschen bei Kreislaufversagen oder Ohnmacht geholfen werden kann.

In einzelnen Kommunen wurden in den vergangenen Jahren First Responder-Einheiten aufgestellt, die oft an die Freiwilligen Feuerwehren angegliedert sind. Nach jeweils eigenen Angaben der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren gibt es zum Beispiel in Wurzbach im Saale-Orla-Kreis eine solche Gruppe, ebenso in Stadtilm im Ilm-Kreis.