Misshandlung Frühere Kurkinder wünschen sich Anlauf- und Forschungsstelle

Bad Salzdetfurth - Zum Abschluss ihres Bundeskongresses haben ehemalige Kurkinder ihre Forderungen an die Bundesregierung bekräftigt. Notwendig sei eine bundesweit tätige, öffentlich finanzierte Anlaufstelle zur Beratung und Vernetzung Betroffener, heißt es in der am Sonntag veröffentlichten Bad Salzdetfurther Erklärung der Verschickungskinder. Darüber hinaus sollte eine Forschungsstelle eingerichtet werden, welche die bisherigen Recherchen und auch zum Beispiel die Schaffung von Gedenkorten unterstützt. An der Jahrestagung im niedersächsischen Kurort Bad Salzdetfurth hatten seit Donnerstag rund 100 Betroffene und Wissenschaftler teilgenommen.
Deutschlandweit wurden mindestens acht Millionen Kinder von den 1950er bis in die 1980er Jahre zu Kindererholungskuren verschickt - viele erlitten körperliche und seelische Misshandlungen. Die wissenschaftliche Forschung sei inzwischen ein Stück weit vorangekommen, teilte die Initiative mit. Jedoch gebe es immer noch beispielsweise Träger von Heimen, die den Zugang zu Akten erschwerten.