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Freizeit Freizeit: Weltmeister im Bobby-Car-Fahren kommt aus Coburg

16.09.2005, 06:16
Das Foto zeigt Raimond Oppel aus Coburg bei einem Bobby-Car-Rennen in Rüsswiel in Baden-Württemberg. Der 32-jährige Coburger ist Weltmeister im Bobby-Car-Fahren. (Foto: dpa)
Das Foto zeigt Raimond Oppel aus Coburg bei einem Bobby-Car-Rennen in Rüsswiel in Baden-Württemberg. Der 32-jährige Coburger ist Weltmeister im Bobby-Car-Fahren. (Foto: dpa) Bobby-Car-Club Coburg

Coburg/dpa. - Eine Idee mit Langzeitwirkung: Vor kurzemgewann der Coburger den Weltmeistertitel im Bobby-Car-Fahren.

Die moderne Version des Seifenkistenrennens habe ihn sofortgepackt, erzählt der Rechtspfleger. Das erste Bobby-Car habe derDauerbelastung seiner 80 Kilogramm jedoch nicht lange standgehalten.Während eines Ersatzteilkaufs bei der Fürther Spielwarenfirma BIG,die das kultige Kinderfahrzeug vor über 30 Jahren auf den Marktgebracht hatte, habe er dann von den europaweit organisierten Bobby-Car-Rennen erfahren.

Schon im ersten Jahr seiner Teilnahme gewann Oppel überraschenddie Deutsche Meisterschaft. Noch immer sei sein fahrbarer Untersatz«seriennah», doch er habe einfach ein Gespür für Aerodynamik undSchnelligkeit, schmunzelt der schlanke Mann mit dem jungenhaftenCharme. Nun ist er Weltmeister im Bobby-Car-Fahren. In zehn Rennenmusste er die notwendigen Punkte sammeln, um zum Ende der Saison aufPlatz eins zu stehen. Bis zum Schluss habe er sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem schärfsten Konkurrenten geliefert, erzählt Oppel.Offizielle Rennen fänden derzeit allerdings nur in Deutschland statt.

«Auf manchen Strecken erreicht man über 100 Stundenkilometer»,kommt der 32-jährige ins Schwärmen. Und weil es bei dieserGeschwindigkeit selbst auf einem Kinderauto irgendwann gefährlichwerde, trage man Lederkombi, Handschuhe und Helm. Gestartet wird aufeiner Rampe, und dann geht es mit dem getunten Bobby-Car diesteilsten Hänge hinunter.

Liebevoll streichelt Oppel über sein silbernes Bobby-Car mit dengrünen Reifen. «Wer einmal an so einem atemberaubend schnellenDownhill-Rennen teilgenommen hat, wird einfach süchtig danach.» DieErwachsenen-Version des Kinder-Kultautos ist dabei meist nur nochäußerlich dem Serienfahrzeug ähnlich. Nach dem Reglement desDachverbandes deutscher Bobby-Car-Fahrer muss lediglich dasFahrzeugchassis original sein. Echte Bastler investierten bis zu 5000Euro in solch einen Rennwagen, schüttelt Raimond Oppel den Kopf.

Doch auch er habe spezielle Kugellager, Felgen und Luftgummirädermontiert, um sein Bobby-Car möglichst schnell zu machen. «Geld bringtdiese Fun-Sport-Art nicht», sagt er. Die Preisgelder deckten nichteinmal Anfahrt und Unterkunft bei den einzelnen Rennstrecken. Auf demHöhepunkt seiner Karriere denkt Oppel so langsam ans Aufhören.