Freizeit-Trend Freizeit-Trend: Der neueste Trend heißt «Life Kinetik»

Magdeburg/dpa. - Seine Hilfsmittel trägt er in einer großen Sporttasche: Es sindFrisbeescheibe, Federballschläger, Jongliertücher und Bälleverschiedenster Art. Was auf den ersten Blick den Eindruck einerSpielzeugkiste vermittelt, sind die Zutaten für Kellers Wundermittel- «Life Kinetik». Seit drei Jahren erobert diese von Horst Lutzgegründete Trainingsmethode den deutschen Markt, Keller ist einer vonbundesweit 380 lizenzierten Trainern.
Ob Bundesligavereine wie Borussia Dortmund oder Spitzensportlerwie Simone Hauswald und Felix Neureuther - alle haben einesgemeinsam: Sie schwören auf den neuen Trend. Denn mit Hilfe einfacherBewegungs- und Koordinationsübungen kann die Leistungsfähigkeitgesteigert werden. «Studien belegen, dass wir nur 20 Prozent derGehirnleistung ausnutzen. Das kann mit Life Kinetik verdoppeltwerden», sagt Keller, Chef des ganzheitlichen Zentrums für Bewegungin Magdeburg. Anwendung finde das spezielle Training im Sport, imBeruf oder in der Schule.
In Magdeburg gibt es erst seit Anfang des Jahres die Möglichkeit,an einem zwölfwöchigen Kurs teilzunehmen. «Ich verspreche denTeilnehmern, dass sie nach dem Training besser mit ihrem Körperumgehen, mehr Spaß an Bewegung haben und mehr Lebensfreudeausstrahlen», sagt Keller, einer von drei Life-Kinetik Trainern inSachsen-Anhalt. «Das Training setzt da an, wo die Übungen im Fitness-Center aufhören - am Kopf, denn der bleibt oft außen vor», sagt der30 Jahre alte Fitnessfachwirt. Koordination, Feinmotorik,Konzentration und Reaktionsschnelligkeit sollen nach dem Kursausgeprägter sein.
«Bei Life Kinetik gibt es keine Alters- oder Mobilitätsbegrenzung.Zu mir kommen Menschen im Alter von 9 bis 73 Jahren», berichtetKeller. Die Erfolgsformel der Methode erklärt er so: «Durch unsereÜbungen werden viele neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellengeschaffen. Das Gehirn als Zentrum aller Bewegungen wird in allenTeilen angeregt und ermöglicht so eine Leistungssteigerung.» Dahersei es effektiver als reine Denkspiele wie Sudoko und wirke zudemdemenzvorbeugend. Künftig soll «Life Kinetik» auch vermehrt inSchulen angeboten werden, so der Trainer. Eine Stiftung soll dazuLehrern eine kostenlose Ausbildung ermöglichen.
«Im Vordergrund der einstündigen Kurse steht der Spaß», sagtKeller. Bei ihm werden nicht nur Bälle geworfen, es wird auch mitZahlen, Farben und Buchstaben gearbeitet. Eine Übung für Schulkindererklärt er wie folgt: «Ich stelle dem Schüler eine einfacheRechenaufgabe und werfe ihm einen Ball zu. Je nachdem, ob dasErgebnis gerade oder ungerade ist, muss er den Ball mit der rechtenoder linken Hand fangen.» Sobald einzelne Übungen beherrscht werden,kommt es zur Steigerung. Das könne unendlich erweitert werden. Fehlerim Alltag werden laut Keller so bis zu 50 Prozent reduziert. «Undwenn ich weniger Fehler mache, werde ich natürlich auchselbstbewusster.»
Da es in Ostdeutschland wenige «Life-Kinetik»-Angebote gibt,laufen derzeit Gespräche über ein AusbildungszentrumMitteldeutschland, sagt Keller. «Ich möchte so viele Leute wiemöglich in Bewegung bekommen. Ich habe solch hohe Erwartungshaltung,dass ich sage: Wer den Kurs gemacht hat, wird auch weiter Sporttreiben.» Selbst fasziniert ihn an der Methode, dass er darin immerwieder eine neue Herausforderung sieht und sich weiterentwickelnkann. «Life Kinetik hat mich einfach gleich ins Herz getroffen.»