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Frankreich Frankreich: Zwei Verdächtige sitzen bereits in Haft

30.07.2003, 14:44
Feuerwehren versuchen, die Wald- und Buschbrände bei Fréjus in Südfrankreich zu ersticken. (Archivfoto: dpa)
Feuerwehren versuchen, die Wald- und Buschbrände bei Fréjus in Südfrankreich zu ersticken. (Archivfoto: dpa) EPA

Draguignan/Nizza/dpa. - Nach den verheerenden Feuersbrünsten mit fünf Todesopfern in Südostfrankreich und auf Korsika läuft die Fahndung nach Brandstiftern auf Hochtouren. Zwei verdächtige Männer sind bereits in Haft. Nördlich des stark geschädigten Maurengebirges versuchten Hunderte von Feuerwehrleuten am Mittwoch in einem Wettlauf mit der Zeit, einen weiteren größeren Waldbrand bei Draguignan zu löschen. «Wir hoffen, es bis zum Donnerstag zu schaffen, bevor wieder starker Wind aufkommt», sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Am Mittwoch sollte ein etwa 30 Jahre alter Pyromane aus Figanières bei Draguignan dem Staatsanwalt vorgeführt werden. Der kommunale Angestellte hat zugegeben, aus Wut mehrere Brände gelegt zu haben, weil er als freiwilliger Feuerwehrmann abgelehnt worden war.

In Nizza ist ein 25-jähriger Arbeitsloser in Haft, dem vierfache versuchte Brandstiftung in der Umgebung der Stadt angelastet wird. Der Mann könnte nach Angaben aus Justizkreisen mit dem ersten großen Feuer im Maurengebirge zu tun haben, das am 18. Juli 10 000 Hektar Wald eingeäschert hatte. Durch das zweite Feuer in dem Gebirge an der Côte d'Azur waren in der Nacht zum Dienstag vier Menschen umgekommen.

700 erschöpfte Feuerwehrleute bekämpften in der Nacht und dann auch tagsüber bei La Motte südlich von Draguignan unermüdlich die Flammen. Das Feuer hat seit Montag mehr als 1500 Hektar durchlaufen, bedroht jedoch weder Dörfer noch Campingplätze. Für etwa 400 000 Haushalte zwischen Cannes und Menton musste am Dienstagabend der Strom zeitweise abgestellt worden, weil eine Hochspannungsleitung bei La Motte die Löscharbeiten durch die Spezialflugzeuge behinderte.

Der Präsident der Region Provence-Alpes-Côte-d'Azur, Michel Vauzelle, kündigte eine Finanzhilfe von drei Millionen Euro für das Département Var an. Die Gegend war in den vergangenen Wochen durch drei riesige Feuer im Mauren- und Esterel-Gebirge geschädigt worden.

Karte zu den Waldbränden (Grafik: dpa)
Karte zu den Waldbränden (Grafik: dpa)
dpa