Fortschritte bei Waldbränden in Kalifornien
San Francisco/Washington/dpa. - Nach Erfolgen im Kampf gegen die Waldbrände in Kalifornien fürchtet die Feuerwehr, dass eine neue Hitzewelle die Flammen erneut anfachen könnte.
Zwar konnte das seit Dienstag wütende Buschfeuer nahe der Ortschaft Goleta bei Santa Barbara am Sonntag (Ortszeit) auf dünn besiedelte Gebiete zurückgedrängt werden. Doch bereits Mitte der Woche drohen Temperaturen von weit über 30 Grad sowie heftige Winde, die Arbeit der über 20 000 Brandbekämpfer erheblich zu erschweren. Zugleich braute sich am Montag über dem Atlantik der erste Hurrikan des Sommers zusammen. Allerdings befand sich Hurrikan «Bertha» noch über 1300 Kilometer westlich der Karibikinseln.
Feuerwehrchef Wally Bennett weigerte sich nach wie vor, Entwarnung zu geben. «Dies ist immer noch ein Gorilla», sagte er nach einem Bericht der «Los Angeles Times» über den erst zu 28 Prozent eingedämmten Brand bei Santa Barbara.
Im weiter nördlichen gelegenen Big Sur machten tausende Helfer nach einem zweiwöchigen Löscheinsatz am Sonntag ebenfalls Fortschritte. Das hartnäckige Feuer in dem seit Tagen evakuierten Küstenort ist jetzt zu 11 Prozent eingedämmt. Nach Angaben der Feuerwehr waren noch 1800 Häuser bedroht, 22 sind bereits abgebrannt. Der gewöhnlich vielbefahrene Highway 1 entlang der nun rauchverhangenen, menschenleeren «Geisterküste» ist weiterhin auf einer Strecke von 60 Kilometern gesperrt.
In dem Westküstenstaat wurden am Sonntag 24 größere Wald- und Buschbrände gezählt. Seit den Blitzeinschlägen vor zwei Wochen, die über 1700 Brände ausgelöst hatten, sind in Kalifornien mehr als 2000 Quadratkilometer - das ist mehr als die Doppelte Fläche Berlins - und 34 Häuser vernichtet worden.
Hurrikan «Bertha» bewegte sich nach Angaben von Meteorologen in Richtung auf die Bahamas. Allerdings sei die langfristige Entwicklungen solcher Wirbelstürme nur schwer vorherzusagen. Es sei noch zu früh, um zu erkennen, ob der Hurrikan die US-Küste erreichen wird oder nicht. Die «Hurrikan-Saison» hat im Juni begonnen und dauert bis zum Herbst.