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Seit acht Tagen vermisst findbecci: Teenager aus Berlin vermisst - Auf dem Weg zur Schule verschwunden

26.02.2019, 13:49
Rebecca (15) verschwand auf dem Schulweg. Die Polizei veröffentlichte am Wochenende Bilder ihres Rucksacks und ihrer Kleidung.
Rebecca (15) verschwand auf dem Schulweg. Die Polizei veröffentlichte am Wochenende Bilder ihres Rucksacks und ihrer Kleidung. Polizei Berlin

Berlin - Acht Tage nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca gibt es trotz intensiver Suche noch keine Spur von dem Mädchen. Neben der Polizei versuchen auch Familienangehörige von Rebecca, irgendeinen Hinweis zu finden.

Bei Instagram und Facebook bittet eine ältere Schwester seit Tagen um Hilfe. Am Dienstagnachmittag wollte sie Flugblätter am U-Bahnhof Rudow in Bezirk Neukölln verteilen und forderte zur Teilnahme und Unterstützung auf.

Mädchen aus Berlin spurlos verschwunden

„Becci, wir finden dich. Egal, wo du jetzt bist“, schreibt die Schwester unter dem Hashtag „findbecci“ bei Instagram. Und: „Becci, wir geben nicht auf.“ Mehrere Fotos des vermissten Mädchens mit den dunkelblonden Haaren und ein Video sind zu sehen.

Dazu wird auch eine Telefonnummer im Festnetz angegeben. Schon in den vergangenen Tagen verteilte die Schwester kopierte Flugblätter mit Fotos und Bitten: „Wenn ihr sie gesehen habt oder näheres wisst, meldet euch sofort.“

Rebecca in Berlin vermisst: Mordkommission ermittelt

Bis Dienstagvormittag gingen 48 Hinweise bei der Polizei ein, wie eine Sprecherin sagte. Eine Mordkommission ermittelt intensiv in dem Fall, weil die Polizei nicht ausschließt, „dass das Mädchen einer Straftat zum Opfer gefallen ist“.

Dass Rebecca einfach weglief, ist nach Einschätzung der Polizei wenig wahrscheinlich, weil sie als zuverlässig galt und ihre Eltern immer schnell informierte. Auch ihr Handy soll seit dem Tag des Verschwindens ausgeschaltet sein - ungewöhnlich für eine 15-Jährige.

Die Mutter sagte im Sender RTL: „Sie ist einmal später gekommen, da war ich schon aufgelöst. Sie sagte: „Mama, es tut mir so leid.“ Und dann hat sie wirklich immer sofort angerufen. Das würde sie uns nicht antun, einfach eine Woche wegbleiben.“

Mädchen in Berlin vermisst: Ärger in der Schule?

Die 15-Jährige hatte die Nacht zum 18. Februar bei einer älteren Schwester verbracht. An dem Montagmorgen hätte sie um 9.50 Uhr in ihrer Schule zum Unterricht sein müssen. Dort kam sie jedoch nicht an. Die Wohnung der Schwester verließ das Mädchen nach Zeitungsberichten gegen 7.15 Uhr und war danach verschwunden.

Zuvor soll sie Nachrichten über ihr Handy verschickt haben, danach wurde das Gerät ausgeschaltet. Die Kripo befragte Zeugen wie Mitschüler und Freunde. Spürhunde wurden eingesetzt und die Handydaten ausgewertet.

Der Vater sagte der „Bild“-Zeitung: „Wir vermuten, dass sie jemanden treffen wollte, sonst hätte sie ausgeschlafen.“ Die Schwester schrieb: „Rebecca ist Montagmorgen definitiv zur Bushaltestelle gelaufen, wo der Bus zu ihrer Schule fährt.“ Allerdings soll es auch Streit mit Mitschülern gegeben habe, so dass Rebecca Fotos aus ihrem Instagram-Profil gelöscht haben soll und die Schule wechseln wollte.

Erst im Dezember wurde der Fall der seit 2006 vermissten 14-jährigen Georgine vermutlich aufgeklärt. Die Polizei geht davon aus, dass sie ermordet wurde und nahm einen verdächtigen Mann fest.

Der mutmaßliche Täter soll sie in der Nähe ihrer Wohnung in seinen Keller gelockt und getötet haben, so die Staatsanwaltschaft. Bekannt ist auch der Fall der zwölfjährigen Sandra Wißmann, die im Jahr 2000 in Kreuzberg verschwand. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus. Auch der ebenfalls zwölfjährige Manuel Schadwald aus Berlin-Tempelhof tauchte nie wieder auf, nachdem er 1993 zum letzten Mal gesehen wurde.

In Berlin wurden im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 5491 Vermisstenfälle gemeldet: 2666 Erwachsene, 2142 Jugendliche und 683 Kinder. Auf ein Jahr gerechnet sind das etwa 11 000 Vermisstenfälle. Etwa 98 Prozent davon tauchen schnell wieder auf. Trotzdem gelten laut der Berliner Polizei „Dutzende Personen als langzeitvermisst“.

In ganz Deutschland wurden im Jahr 2017 8.234 Fälle von vermissten Kindern registriert. Davon klärte die Polizei 7886 Fälle auf (95,8 Prozent).

Die Zahl der ungeklärten Fälle vermisster Kinder summiert sich auf 1964 (Stand Februar 2018). Darin sind alle Fälle seit 1951 enthalten. Mehr als die Hälfte der Kinder sind laut BKA Ausreißer und unbegleitete Flüchtlinge, die selbstständig unterwegs sind. „Bei dem verbleibenden Teil der vermissten Kinder ist zu befürchten, dass diese Opfer einer Straftat oder eines Unglücksfalls wurden“, schreibt das BKA. (dpa)