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Feuertaufe bestanden Feuertaufe bestanden: Luxuskreuzer «AIDAdiva» meistert Ems-Überfahrt

10.03.2007, 14:55
Die 252 Meter lange und 32,2 Meter breite «AIDAdiva» verlässt am Sonnabend (10.03.2007) rückwärts fahrend den Werfthafen der Meyer-Werft in Papenburg (Kreis Emsland). (Foto: dpa)
Die 252 Meter lange und 32,2 Meter breite «AIDAdiva» verlässt am Sonnabend (10.03.2007) rückwärts fahrend den Werfthafen der Meyer-Werft in Papenburg (Kreis Emsland). (Foto: dpa) dpa

Papenburg/dpa. - AmSonntagmorgen gegen 6.00 Uhr legte das 252 Meter lange und 32 Meterbreite Kreuzfahrtschiff am Zielhafen an. Am frühen Samstagnachmittagwar der Luxusliner gestartet. Das Schiff passierte problemlos dieDockschleuse, zwei kritische Hochspannungsleitungen und dasEmssperrwerk bei Gandersum (Kreis Leer).

«Das war ein Traumstart - wir sind erleichtert, dass alles soglatt gelaufen ist», sagte Werftsprecher Peter Hackmann. In Emdenverließen am Sonntagmorgen die Passagiere das Schiff, darunter auchder niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU). ImAnschluss brach der neue Luxuskreuzer der Rostocker AIDA-Reederei zueiner kurzen Probefahrt in Richtung Borkum auf.

Die vorherige Ems-Überfahrt eines Luxusliners hatte im November2006 erst mit zweitägiger Verspätung begonnen. Der erste Start der«Norwegian Pearl» war damals abgebrochen worden, weil die Durchfahrtunter einer Hochspannungsleitung als zu riskant eingeschätzt wordenwar. Die Abschaltung der Stromleitung bei Weener (Kreis Leer) durchden Energieversorger E.ON war Grund für Millionen Stromausfälle inWesteuropa. Im Vergleich zur «Norwegian Pearl» sind die Aufbauten der«AIDAdiva» nicht so hoch. «Das Schiff hat zwei Decks weniger», sagteHackmann. So verlief die Durchfahrt unter den Leitungen reibungslos.«Der Strom musste nicht abgeschaltet werden.»

Zehntausende Menschen verfolgten von den Deichen aus die Ems-Überfahrt. Allein am Ufer des Hafenbeckens der Meyer Werft hatten amSamstag nach Polizeiangaben rund 20 000 Menschen die Abfahrt desKolosses begleitet. Herzstück des Luxusliners ist das «Theatrium» mitseiner riesigen Glasfensterfassade. In diesem Schiffsteil sollen neueTheaterstücke und Artistik-Shows aufgeführt werden. Mehr als 8000Menschen haben in den vergangenen 17 Monaten am Bau des 315 MillionenEuro teuren Schiffs mitgewirkt.

Von Emden aus soll die «AIDAdiva» im Anschluss an die Probefahrtnach Borkum zu einem einwöchigen Test in Richtung Norwegen starten.«Dann werden wir sehen, ob unter härtesten Bedingungen allesstörungsfrei klappt», sagte Werftsprecher Hackmann. Am 16. April willdie Werft den Luxuskreuzer an die Reederei AIDA Cruises übergeben.«Bis dahin soll der Innenausbau des Schiffes abgeschlossen sein»,sagte Hackmann. In Hamburg soll am 20. April die Taufe desLuxusliners mit seiner 646-köpfigen Besatzung erfolgen.

Nach Stippvisiten in Kiel und Rostock-Warnemünde startet inHamburg am 30. April die elftägige Jungfernfahrt nach Palma deMallorca. Die 1025 Kabinen für die 2500 Passagiere sind bereitsausgebucht. Ab Mai sind von Mallorca aus Kreuzfahrten ins westlicheMittelmeer geplant, ab Herbst geht es von Teneriffa aus zu denkanarischen Inseln.

Das Schiff ist der erste von vier neuen Luxuslinern, die die MeyerWerft bis 2010 für die AIDA-Reederei baut. Der Preis für die Flotteliegt bei 1,3 Milliarden Euro. Kurz vor dem Start der Ems-Überführungerfolgte am Samstag bereits die Kiellegung des nächsten AIDA-Luxuskreuzers. Der erste, mehr als 400 Tonnen schwere Block der«AIDAbella» wurde auf den Boden gesenkt. Auslieferungstermin für dasSchwesterschiff der «AIDAdiva» ist im Frühjahr 2008.

Bis 2010 baut die Meyer Werft insgesamt acht Kreuzfahrtschiffe,acht Gastanker und eine Fähre für den Inselstaat Indonesien. «UnsereAuftragsbücher sind voll», sagte Werft-Geschäftsführer Bernard Meyer.Die AIDA-Reederei ist deutscher Marktführer bei Kreuzfahrtreisen undbetreibt bislang vier Clubschiffe.