Fernsehshow «Wetten, dass...?» Fernsehshow «Wetten, dass...?»: Thomas Gottschalk verteidigt Finanzierung

Hamburg/dpa. - Die Alternative wäre eineSendung aus dem Fernsehgarten.» Und dann würden die ersten Kritiker schreien, meint Gottschalk, die Show verkomme «zum armseligen Betriebsfest».
«Wetten, dass...?» wird am kommenden Samstag (6. Juli, 20.15 Uhr)aus dem Euro-Disneyland in Paris übertragen. Das ZDF war in dieKritik geraten, weil es zur Finanzierung des Show-Ereignisses, dessenKosten in der Branche auf rund 1,4 Millionen Euro geschätzt werden,zahlreiche «Partner» aus der Wirtschaft zusammengetrommelt hatte. Eshandele sich nicht einmal um «Schleichwerbung», sondern «umknallharte Werbung und zwar um eine gekonnte Vermischung von Werbungund Programm», kritisierte Jürgen Doetz, Präsident des VerbandesPrivater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT). Nirgendwo würde «sodreist geworben» wie bei «Wetten, dass...?». Werbung nach 20 Uhr istim öffentlich-rechtlichen TV nicht gestattet.
Das ZDF bewältigt den Aufwand für die Sendung unter anderem mitder Hilfe von Eurodisney, der Post-Tochter Danzas bis hin zumEnergieriesen RWE, der die Preisgelder für den Wettkönig stellt. FürGottschalk, seit 1987 mit kurzer Unterbrechung von 1992 bis 1994Zugpferd und Quotengarant für das ZDF, gibt es keine Alternative zurgängigen Praxis des Senders. «Man kann auch die Sache ganz seinlassen, was auch nicht im Sinne des Zuschauers ist», sagt er. «Alsoist das ZDF kreativ und macht, was im gesetzlichen Rahmen geht, umdie Sendung auf die Beine zu stellen. Mich kriegen sie ohnehingünstig.»
Zuletzt hatte Gottschalk vor drei Jahren auf Mallorca eine«Wetten, dass...?»-Ausgabe moderiert. «Die Arbeit in frischer Luftist natürlich am gesündesten», witzelt der blonde Publikumsliebling,der durchschnittlich 14 Millionen Zuschauer vor die Bildschirmelockt. «Ich sehe die Show in Paris mehr als eine Sommerparty mitWetten, die im Saale so nicht stattfinden können. Die sensiblenInterviews, für die ich berühmt bin, sind unter freiem Himmel eherschwerer hinzukriegen. Deswegen setze ich mehr auf Partystimmung, undwenn die Leute statt Fernsehen zu gucken lieber im Biergarten sind,habe ich vollstes Verständnis. Im Sommer nehme ich mir ohnehinquotenfrei...»
Einen kleinen Wermutstropfen musste Gottschalk in den Tagen vorseiner Show jedoch schlucken. Mit der französischen SchauspielerinCatherine Deneuve und Nationalspieler Miroslav Klose, der bei der WMin Japan und Südkorea fünf Tore schoss, bekam die Redaktion zweiAbsagen. Nach Ersatz wird noch fieberhaft gesucht. Fest zugesagthaben aber Boris Beckers Ex-Frau Barbara, die französischeSchauspielerin Laetitia Casta und ihr Kollege Alain Delon sowie dieBox-Brüder Wladimir und Vitali Klitschko und das Komiker-Trio Michael(«Bully») Herbig, Christian Tramitz und Rick Kavanian. Fürmusikalische Unterhaltung sorgen unter anderem Bryan Adams, BryanFerry und Alizée.