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Rückgang in zehn Jahren Fast jeder sechste Thüringer Job im Niedriglohn-Bereich

Binnen zehn Jahren hat sich der Anteil der Niedriglohnjobs in Thüringen halbiert. Woran das liegt und was sich beim Lohnabstand zwischen Gering- und Besserverdienenden getan hat.

Von dpa 05.12.2025, 13:32
In Thüringen arbeiteten im April 2025 rund 146.000 Menschen im Niedriglohnsektor. (Symbolbild)
In Thüringen arbeiteten im April 2025 rund 146.000 Menschen im Niedriglohnsektor. (Symbolbild) Jan Woitas/dpa

Erfurt - In Thüringen ist etwa jeder sechste Job im Niedriglohn-Bereich angesiedelt. Im April dieses Jahres wurden im Freistaat rund 146.000 Menschen mit einem Bruttostundenverdienst entlohnt, der unterhalb der bundesweiten Niedriglohnschwelle von 14,32 Euro liegt, teilte das Landesamt für Statistik mit. Dies betraf demnach 17,1 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse. Im Jahr 2024 lag die Quote noch höher - bei 17,4 Prozent und rund 147.000 Jobs.

Starker Rückgang der Niedriglohnquote

Zum Niedriglohnsektor zählen alle Beschäftigungsverhältnisse, die mit weniger als zwei Drittel des mittleren Bruttostundenverdienstes entlohnt werden. Auszubildende sind in den Zahlen nicht enthalten.

Auf längere Sicht ist die Niedriglohnquote in Thüringen stark zurückgegangen - im April 2014 lag sie beispielsweise noch bei 34 Prozent. Binnen zehn Jahren halbierte sich der Anteil also. Die Statistiker führen als eine Erklärung dafür den kontinuierlichen Anstieg des gesetzlichen Mindestlohns an - von 8,50 Euro brutto pro Stunde im Jahr 2015 auf inzwischen 12,82 Euro pro Stunde.

Abstand zwischen Gering- und Besserverdienenden konstant 

Laut Statistik blieb die Lohnspreizung, also der Verdienstabstand zwischen Gering- und Besserverdienenden, zwischen April 2024 und April 2025 konstant. Die Besserverdienenden sind das Zehntel der Beschäftigten mit den höchsten Bruttostundenlöhnen, die Geringverdiener das mit den niedrigsten. Der Statistik zufolge belief sich der Bruttostundenlohn der Geringverdiener im April 2025 auf maximal 13,40 Euro, während Besserverdienende mindestens 33,29 Euro pro Stunde erhielten. 

Bundesweit schrumpfte der Niedriglohnsektor zuletzt nicht mehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiteten im April 2025 rund 6,3 Millionen Menschen für einen Stundenlohn von höchstens 14,32 Euro. Das entspricht einem Anteil von 16 Prozent an allen Jobs.