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Kunstfestival Farbe statt Schwarz-Weiß-Denken - Ostrale 2025 in Dresden

Die ehemalige Betriebskantine des DDR-Kombinats Robotron ist ein Dresdner Hort der Kunst. Beim dritten Gastspiel fordert die Ostrale Biennale dort zur Auseinandersetzung mit Fragen der Zeit heraus.

Von dpa 05.06.2025, 13:51
Farbe statt Schwarz-Weiß-Denken - Ostrale 2025 in Dresden
Farbe statt Schwarz-Weiß-Denken - Ostrale 2025 in Dresden Robert Michael/dpa

Dresden - Die diesjährige internationale Dresdner Ausstellung zeitgenössischer Kunst Ostrale mit dem Titel „Never Grey“ ist ein Statement gegen das Schwarz-Weiß-Denken, für Offenheit und farbige Vielfalt. Die Farbe als Mittel zur Aktivierung, Verstärkung der Wahrnehmung und Förderung des Diskurses sei der „bunte“ Faden in der Dramaturgie der Schau, sagte Ostrale-Direktorin Andrea Hilger. „Wir müssen Veränderung zulassen, besser wahrnehmen, Zwischentöne verstehen, Zeit füreinander und umeinander für alles Leben bewahren, behalten und geben.“

Rund 300 Werke aus dem In- und Ausland

Ab Samstag und bis zum 5. Oktober sind rund 300 Werke von 106 Künstlern aus 32 Nationen in der robotron-Kantine versammelt, einem noch unsanierten und nur temporär genutzten Pavillon der Ostmoderne im Stadtzentrum. Thematisch liegt der Fokus in der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen wie Krieg, Identität, Konsumverhalten und Umgang mit der Natur, wie die Kuratoren erklärten. Im Mittelpunkt stehe die Idee der Farben als Material, als Symbol, als Dialog, sie seien Ausdruck von Identität, eines kulturellen und politischen Raums.

„Die Bandbreite der Grautöne dient auch als Metapher für das Spektrum zwischen Extremen“, sagte Kuratorin Drorit Gur Arie aus Israel. „Mit den Werken schlage ich eine Farbpalette vor, in der selbst nebeneinanderliegende Farben mit ihrer Reinheit und rohen Ausstrahlung harmonisch nebeneinander existieren können.“ Dasselbe gelte für die menschliche Existenz. 

Es ist die 15. Ausgabe des Kunstfestivals, das maßgeblich aus der Privatwirtschaft und von Künstlern getragen wird. Seit 2017 findet es nur noch alle zwei Jahre statt, mit wachsender Resonanz - 2023 lag die Besucherzahl bei 29.000.