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Fall Marco: Politiker empört über türkischen Richter

21.11.2007, 09:33

Berlin/dpa. - Die erneute Vertagung des Prozesses gegen den in der Türkei inhaftierten Schüler Marco aus Uelzen ist von Politikern der Union und der FDP mit Empörung aufgenommen worden. Der Fall zeige, dass die Türkei nicht reif für den Beitritt in die Europäische Union sei.

Das sagte der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Jürgen Gehb, der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse». FDP-Fraktionsgeschäftsführer Jörg van Essen kritisierte: «Haftsachen, insbesondere in Jugendverfahren, sind in allen Rechtsstaaten der Welt mit besonderer Beschleunigung zu bearbeiten.» Die immer neuen «vermeidbaren Verzögerungen» seien ein Skandal. FDP-Fraktionsvize Sabine Leutheusser-Schnarrenberger forderte ein Eilverfahren vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof.

Nach einer Entscheidung des Gerichts in Antalya vom Dienstag muss der seit sieben Monaten inhaftierte deutsche Schüler zumindest bis vor Weihnachten im Gefängnis ausharren. Das Gericht vertagte das Missbrauchsverfahren gegen den 17-Jährigen auf den 14. Dezember. Marco ist angeklagt, in den Osterferien die 13-jährige Britin Charlotte sexuell missbraucht zu haben. Er bestreitet den Vorwurf.