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Wende im Fall Jenny Böken? Fall Jenny Böken: Neuer Zeuge spricht von Mord an Bord der Gorch Fock

04.09.2018, 02:09
Jenny Böken wurde nur 18 Jahre alt. Sie starb vor zehn Jahren an Bord der „Gorch Fock“.
Jenny Böken wurde nur 18 Jahre alt. Sie starb vor zehn Jahren an Bord der „Gorch Fock“. picture alliance / Henning Kaise

Norderney - Für die Staatsanwaltschaft war der Tod der jungen „Gorch Fock“-Kadettin vor zehn Jahren ein tragischer Unfall. Doch die Eltern von Jenny Böken (18) zweifeln daran. Jetzt hat sich ein neuer Zeuge gemeldet, der eine mögliche Wende in dem Fall bringen könnte.

Eltern glauben nicht an Unglück

Vor genau zehn Jahren, in der Nacht vom 3. auf den 4. September 2008, stürzte die damalige Marine-Kadettin Jenny Böken von Bord des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ ins Meer. Elf Tage später wurde ihre Leiche vor Helgoland gefunden. Staatsanwaltschaft und Marine sprechen bis heute von einem Unglück, die Eltern aus Geilenkirchen in der Nähe von Aachen zweifeln daran. Bisher sind sie aber mit allen Vorstößen gescheitert.

Zeuge spricht von Mord

Ein Zeuge hat sich gemeldet und hat nach Angaben des Anwalts der Familie in einer eidesstattlichen Erklärung versichert, Jenny Böken sei an Bord der „Gorch Fock“ getötet worden. Der Zeuge habe das Wort „Mord“ in den Mund genommen, erklärte Rainer Dietz, Anwalt der Familie in einem WDR-Interview. Nun werde überprüft, wie glaubwürdig dieser neue Zeuge sei.

Jennys Vater, Uwe Böken, sagte dem WDR, der Zeuge hätte von einer Vergewaltigung gesprochen und von einer möglichen Schwangerschaft seiner Tochter. „Da sind Mosaiksteinchen, die durchaus passen würden in das Gefüge, was wir kennen.“

Ihren Kampf gegen Justiz und Ermittlungsbehörden wollen die Bökens auch zehn Jahre nach dem Tod ihrer Tochter nicht aufgeben. Jetzt haben sie wieder Hoffnung, dass es neue Ermittlungen geben wird. (red)