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Schiffssicherheit Experte zu Frachterbrand: Eine große Hülle, die innen brennt

Von dpa Aktualisiert: 27.07.2023, 12:51
Der Frachter „Fremantle Highway“ brennt in der Nordsee oberhalb von Ameland.
Der Frachter „Fremantle Highway“ brennt in der Nordsee oberhalb von Ameland. Jan Spoelstra/ANP/dpa

Berlin - Ein Schiffssicherheitsexperte hat angesichts des brennenden Frachters vor der niederländischen Küste die Schwierigkeiten des Löschvorgangs skizziert. Der Brand sei so schwer zu löschen, weil man nicht von innen herankomme. „Das ist ja eine große Hülle, in der es innen brennt. Ich kann nur von außen Wasser draufgeben, ich komme also nicht rein, ich habe keine Öffnung, wo ich irgendwo sinnvoll Löschmittel einsetzen kann“, sagte Lars Tober von der Gesellschaft für Sicherheitstechnik und Schiffssicherheit Ostsee am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin.

„Die Herausforderung ist, dass ich das Schiff stabil halte, dass es keine Schlagseite kriegt, dass es nicht kentert und dass es keine Risse in der Außenhaut kriegt“, so Tober. „Das ist eigentlich die Hauptaufgabe jetzt.“

Vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland war der Frachter mit zahlreichen Autos an Bord in der Nacht zu Mittwoch in Brand geraten, ein Mensch starb, 22 wurden leicht verletzt. Sollte der Frachter sinken, befürchten viele Experten eine Umweltkatastrophe.

Schiffssicherheitsexperte Tober sagte: „Die Bunkertanks liegen unter der Wasserlinie, da ist also erstmal keine Gefahr. Und der Treibstoff in den Fahrzeugen, das ist meistens Benzin, das verdampft bei den hohen Temperaturen, das ist also eher gering wahrscheinlich, dass dort Treibstoffe austreten.“ Auch die Batterien der E-Autos spielten keine Rolle mehr, da diese seinen Angaben nach nur etwa eine halbe Stunde brennen würden.