Landwirtschaft Erste Schäden im Raps werden sichtbar
Im Frühjahr und Sommer leuchtet der Raps gelb auf vielen Feldern in Sachsen-Anhalt. Aber Bauern fürchten Ernteausfälle. Grund sind zunehmende Schädlinge auf den Feldern.

Magdeburg - Die Landwirte in Sachsen-Anhalt sorgen sich angesichts vermehrter Schädlinge derzeit vor allem um den Anbau von Raps. Auf den Feldern seien bereits die ersten Schäden im jungen Raps sichtbar, teilte der Bauernverband mit. Aktuell fresse der Rapserdfloh an Keimblättern und jungen Pflanzen. Ab dem Frühjahr kämen dann voraussichtlich weitere Schädlinge hinzu.
Seit vergangenem Jahr würden auch vermehrt Schäden durch die Schilf-Glasflügelzikade festgestellt. „Dieser Schädling hat das Potenzial, über verschiedene Pflanzen hinweg zum größten Problem im Ackerbau seit Jahrzehnten zu werden“, teilte der Bauernverband mit. Der Verband fordert daher, eine breitere Palette an Insektiziden einsetzen zu können.
Landwirte fürchten Totalausfälle
Umweltschützer kritisieren dagegen, dass die immer intensivere Landwirtschaft mit hochwirksamen Insektiziden in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl fliegender Insekten wie Fliegen, Mücken, Bienen und Schmetterlinge stark schrumpfen ließ. Eine Studie von 2017 bestätigte, dass die Gesamtmasse an Fluginsekten in Teilen Deutschlands von 1989 bis 2016 um mehr als 75 Prozent abgenommen hat.
Für Landwirte bedeute dies jedoch auch, dass es selbst bei engem Monitoring, häufigen Kontrollen und punktgenauer Terminierung zu Totalausfällen der Ernte kommen könne, so der Bauernverband.