Landwirtschaft Erntefest in schwieriger Zeit: Tausende Gäste erwartet
Potsdam - Zum Brandenburger Dorf- und Erntefest an diesem Samstag werden etwa 15.000 Besucher in dem Neuruppiner Dörfchen Wulkow erwartet. Die landwirtschaftliche Veranstaltung mit Festumzug soll ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern sein. 2020 und 2021 war das Erntefest wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
Derzeit spürt die Agrarbranche nicht nur die Folgen der Dürre, sondern ist auch durch gestiegene Energiekosten und Auswirkungen der Inflation belastet. Das Erntefest finde in einer für die Landwirtschaft schwierigen Zeit statt, sagte Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Grüne) am Montag in Potsdam bei der Vorstellung des Programms.
Die Aussichten auch für das kommende Jahr seien nicht besonders rosig, meinte die Vorsitzende des Agrarmarketingverbandes Pro Agro, Hanka Mittelstädt. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass explodierende Energiekosten die Agrarbranche nachhaltig beschädigten und Unternehmen in die Insolvenz gehen müssten.
„Wir brauchen eine uneingeschränkte Anerkennung der Land- und Ernährungswirtschaft als systemrelevante Wirtschaft - und als Konsequenz daraus eine Deckelung der Energiekosten“, forderte Mittelstädt. „Was bringt es uns, wenn wir in einer warmen Wohnung sitzen, aber der Kühlschrank leer ist? Das bringt uns nichts.“ Minister Vogel sagte dazu, eine Deckelung der Energiekosten könne das Land Brandenburg nicht im Alleingang machen.
Der Vizepräsident des Landesbauernverbandes, Sven Deter, der selber aus dem Ort Wulkow mit rund 500 Einwohnern kommt, warb dafür, dass der ländliche Raum auch das Rückgrat der Gesellschaft sei. Der Beruf des Landwirts sei für die ganze Gesellschaft von enormer Bedeutung. Beim Dorf- und Erntefest am Samstag soll es vor allem um die Kartoffel gehen. Es gibt zudem einen Regionalmarkt, einen Erntekronen-Wettbewerb und die Krönung einer Erntekönigin. Bekannt ist Wulkow auch für den Reitsport.