Sexualisierte Gewalt Ermittlungen gegen Polizisten wegen Kinderpornographie

Berlin - Wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material wird gegen einen Berliner Polizisten ermittelt. Wohnung und Arbeitsplatz des 56-Jährigen seien am Mittwoch durchsucht worden und Beweismittel beschlagnahmt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Die Aktion sei im Rahmen von Durchsuchungen der Norddeutschen Allianz zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern erfolgt. Dabei gingen nach Angaben des Landeskriminalamtes Niedersachsen insgesamt 650 Einsatzkräfte in sieben Bundesländern gegen mutmaßliche Sexualstraftäter vor.
Gegen den Berliner Beamten wurden laut Polizeibehörde disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet. Der 56-Jährige sei derzeit nicht im Dienst. Ob dies mit den Ermittlungen gegen ihn im Zusammenhang steht, konnte ein Polizeisprecher aber nicht sagen.
Anfang der Woche hatte ein anderer Fall bei der Polizei für Aufsehen gesorgt: Ein 36 Jahre alter Polizist steht im Verdacht, eine Kollegin mit K.o.-Tropfen betäubt und dann auf einer Dating-Plattform zur Vergewaltigung angeboten zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Beamten wegen Vergewaltigung widerstandsunfähiger Personen. Disziplinarrechtliche Schritte gegen den Mann seien bereits eingeleitet worden, hieß es.
Im vergangenen Jahr wurden bei der Berliner Polizei mit rund 27.000 Beschäftigten laut Behörde insgesamt 253 Disziplinarverfahren eingeleitet. In 60 Fällen ging es dabei um Straftaten außerhalb des Dienstes, 6 Mal sei es dabei um Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gegangen. Weitere Delikte waren etwa Körperverletzung (5), Beleidigung (4) sowie Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch (4).