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Energieministerkonferenz Energieminister dringen auf niedrigere Strompreise

In Stralsund treffen sich die Energieminister der Bundesländer. Wichtige Themen sind: Strompreise, Batteriespeicher und Wasserstoff. Eine Übersicht, was für Sachsen-Anhalt wichtig ist.

Von dpa 03.12.2025, 12:46
Vor allem die Strom- und Energiepreise stehen im Fokus der Energieminister. (Archivbild)
Vor allem die Strom- und Energiepreise stehen im Fokus der Energieminister. (Archivbild) Jens Büttner/dpa

Magdeburg - Trotz erster Entlastungen durch die Bundesregierung sieht Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) weiterhin dringenden Handlungsbedarf, die Energiepreise zu senken. Hohe Strompreise würden einerseits die Wettbewerbsfähigkeit schwächen, gleichzeitig aber auch zu weitreichenden Preissteigerungen für die Menschen führen, sagte Willingmann. Bei der anstehenden Energieministerkonferenz in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) hat Sachsen-Anhalt daneben auch das Thema grünen Wasserstoff auf die Tagesordnung gesetzt. 

Strompreise

Die Bundesregierung hat nach Angaben des Energieministeriums in Sachsen-Anhalt bereits mit der Förderung der Netzentgelte eine wichtige Weichenstellung vorgenommen. 6,5 Milliarden Euro stellt der Bund bereit, um die Netzentgelte für den Ausbau der Stromnetze abzupuffern. Dadurch würde etwa ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von rund 3.000 Kilowattstunden pro Jahr zwischen 30 und 60 Euro sparen. Allerdings gelte dies nur für das kommende Jahr, sagte Willingmann. Es brauche aber auch Zuschüsse über 2026 hinaus. 

Batteriespeicher

„Wir müssen von diesem Windhundprinzip weg“, sagte Willingman. Stromspeicher würden in Zukunft immer wichtiger. Allerdings nicht, um Energie zu speichern und sie für einen längeren Betrieb einzusetzen. Sondern es gehe um eine Regulierung der Lasten im Stromnetz. Die derzeitige Rechtslage sehe vor, dass diejenigen Anträge zuerst geprüft würden, die zuerst eingereicht worden seien. Das blockiere allerdings Kapazitäten, weil es derzeit zahlreiche Anfragen gebe. Es brauche stattdessen eine Priorisierung: zunächst für bestehende Industrie, dann für Neuansiedlungen, dann für Rechenzentren. Bis zum Frühjahr will Sachsen-Anhalt eigene Leitlinien für solch eine Batteriespeicher-Strategie festlegen. 

Grüner Wasserstoff

Der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft sei ins Stocken geraten, sagte der Umwelt- und Energieminister. Sachsen-Anhalt sei aber Wasserstoffland. Willingmann kritisiert, dass das Bundeswirtschaftsministerium einen unklaren Kurs verfolge. Dadurch werde der Wasserstoffhochlauf verzögert.

Es gebe bereits Unternehmen, die von sich aus auf Grünen Wasserstoff setzten. Als Beispiel nannte Willingmann den französischen Konzern TotalEnergies in Leuna. Das Unternehmen habe mit seiner Raffinerie vor Kurzem einen Bedarf von rund 500.000 Tonnen grünem Wasserstoff angemeldet. Es brauche daher Anreize, um die Nachfrage zu verstärken. Grüner Wasserstoff ist als Energieträger derzeit deutlich teurer als Erdgas. Künftig könnte laut Willingmann auch ein Quoten-Modell für die Nutzung von klimafreundlichem Wasserstoff kein Tabu sein.