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Eisenach Eisenach: Zehntausende verjagen Winter bei «Sommergewinn»

02.04.2011, 17:11
Traditioneller Festzug durch die Altstadt in Eisenach. Der Winter wird symbolisch als Strohpuppe verbrannt. (FOTO: DPA)
Traditioneller Festzug durch die Altstadt in Eisenach. Der Winter wird symbolisch als Strohpuppe verbrannt. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Eisenach/dpa. - Die Resonanz sei deutlichbesser als im Vorjahr, als viele fröstelnd zu Hause blieben, sagteStadtsprecher Klaus Wuggazer. «Das übertrifft klar unsereErwartungen.» Laut Sommergewinnszunft erlebte die Wartburgstadt denwärmsten «Sommergewinn» seit 1969. Er ist nach Veranstalterangabendas größte Frühlingsfest in Deutschland.

Kinder als Schneeflocken, Schmetterlinge oder Käfer, der eisige,grimmige Winter in Ketten und als Krönung Frau Sunna auf ihremgoldenen Wagen: Für den mehrstündigen Festumzug war fast die ganzeStadt auf den Beinen. Kapellen und Spielmannszüge hatten sichangesagt sowie mehr als 40 geschmückte Festwagen und Kutschen.Höhepunkt des Umzuges war das traditionelle Streitgespräch zwischenFrau Sunna und dem Winter auf dem Marktplatz. Dessen Ausgang standschon vorher fest: Der Brauch schreibt vor, dass die Sonne dengrimmigen Gesellen Winter in Reimen niederringt.

Das wohl schon seit dem 13. Jahrhundert gefeierte Fest vereintdrei Wochen vor Ostern christliche und heidnische Traditionen wie dasAustreiben des Winters mit Feuer. Der Winter wird symbolisch alsStrohpuppe auf dem Marktplatz verbrannt. Am Sonntag sollten dannGermanen-Darsteller ein mannshohes, brennendes Stroh-Rad von einemHügel herabrollen. Es symbolisiert die Sonne, die nach dem kaltenWinter Licht und Wärme bringt.