Medien „Eis brechen hören“ - Jonathan Berlin über Klimawandel

Berlin - Schauspieler Jonathan Berlin hat bei den Dreharbeiten zur ARD-Serie „Die Saat - Tödliche Macht“ den Klimawandel sehr nahe erlebt. Gefilmt wurde unter anderem im norwegischen Spitzbergen, wo ein internationales Saatgut-Archiv steht. „Spitzbergen ist einer der Orte, an dem sich die Klimakrise in brutaler Weise zeigt“, sagte der 29-Jährige („Kruso“) im Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Die Durchschnittstemperatur ist dort in den letzten 30 Jahren um etwa 10 Grad gestiegen. Als wir dort - mitten in der Arktis - im Juli 2022 gedreht haben, hatte es teilweise 14 Grad, Schnee gab es kaum.“
Jonathan Berlin ist während der Wochen des Drehs zu Recherchen für eine Kurz-Doku im Kajak an Gletschern entlang gepaddelt, wie er berichtete. „Da konnte man permanent das Eis brechen hören. Wenn man das sieht und hört, ist es schwer zu begreifen, wie wir so fahrlässig all das aufs Spiel setzen, das uns doch eigentlich schützt.“ Das Erste zeigt „Die Saat“ am Samstag (20.15 Uhr, vier Folgen) und am Sonntag (ab 21.45 Uhr, zwei Folgen) sowie in der ARD-Mediathek.
Die Miniserie greift den Einfluss der internationalen Saatgut-Konzerne auf - Jonathan Berlin findet das Thema sehr dringlich. „Ich hatte vor Drehbeginn dazu recherchiert - außerdem bin ich viel in klimaaktivistischen Kreisen unterwegs, wo das Thema von Ernährung und Ressourcen natürlich omnipräsent ist“, sagte er. „Ich denke, die Übermacht der wenigen Konzerne im globalen Getreidehandel sind ein enorm gutes Beispiel dafür, wie gefährlich es ist, wenn wirtschaftliche Interessen das politische Geschehen dominieren.“
Berlin betonte: „Während die Klimakrise so rasant voranschreitet und im gleichen Zug diese Unternehmen ihren Profit massiv steigern, wird die Nahrungsmittelversorgung im globalen Süden immer dramatischer. Die Klimakrise und damit auch Ernährungskrise ist also immer eine soziale Frage: Je weiter wir uns vom 1,5-Grad-Ziel weg bewegen, umso mehr wird sich auch der Kampf um Lebensmittel und Saatgut zuspitzen.“