Bevölkerungsprognose Einwohnerzahl in Sachsen-Anhalt sinkt bis 2040 wohl deutlich
Sachsen-Anhalt droht nach Zahlen des Statistischen Landesamts ein deutlicher Bevölkerungsrückgang in den kommenden Jahren. Die Digitalministerin zeigt sich dennoch zuversichtlich.

Magdeburg - Sachsen-Anhalt wird bis zum Jahr 2040 voraussichtlich 15 Prozent weniger Einwohner haben als im Jahr 2022. Das sind in etwa 322.000 Menschen weniger, wie aus Zahlen der 8. Regionalisierten Bevölkerungsprognose hervorgeht. Der demografische Wandel bleibe zweifellos eine der großen Herausforderungen für Sachsen-Anhalt, sagte Digitalministerin Lydia Hüskens (FDP) in Magdeburg nach der Kabinettssitzung. Ihr Haus ist auch für das Thema Landesentwicklung zuständig.
Deutliches Geburtendefizit
Über viele Jahre hinweg habe man genau die Gruppen verloren, die man für eine nachhaltige Bevölkerungsentwicklung bräuchte - „hier insbesondere junge Erwachsene und Frauen im gebärfähigen Alter“, so Hüskens. Während des Prognosezeitraums gehen die Berechnungen von 225.600 Geburten aus, gegenüberstehen 608.900 Sterbefälle. Das bedeute ein Geburtendefizit von fast 400.000 Personen - bei einer aktuellen Einwohnerzahl von rund 2,1 Millionen (Stand 2024).
Zwar werden etwas mehr Zuzüge nach Sachsen-Anhalt als Fortzüge erwartet - diese gleichen jedoch bei Weitem nicht das Geburtendefizit aus. Schon in fünf Jahren sagen die Berechnungen weniger als zwei Millionen Einwohner voraus, sagte Hüskens weiter. „Das können wir uns nicht schönreden, ist aber auch kein Grund zur Mutlosigkeit.“
Zuzug attraktiver machen
Man müsse versuchen, ein lebenswertes Bundesland zu sein, führte Hüskens mit Blick auf Unternehmensansiedlungen und damit einhergehenden Arbeitsplätzen aus. Auch müssten Erreichbarkeitsdefizite für öffentliche Angebote und Infrastruktur im ländlichen Bereich reduziert werden.
Hüskens betonte außerdem das Thema Wohnen. Eine Entwicklung, die man deutlich wahrnehme, sei die Nachfrage nach Wohnraum und Eigentum an den Landesgrenzen, etwa Richtung Berlin und Leipzig. Gerade in diesen gefragten Orten, vor allem denen, die an einer Schiene oder großen Verkehrsstraßen liegen, müsse man den Zuzug vereinfachen. Mit dem neuen Landesentwicklungsplan wolle man hier mehr möglich machen, als es in der Vergangenheit der Fall war, so Hüskens.