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Einsturz einer Eissporthalle Einsturz einer Eissporthalle: Trauerfeier für Opfer der Katastrophe von Bad Reichenhall

10.01.2006, 15:39

Bad Reichenhall/dpa. - «Dieser Tag hat für viele Familien dasLeben völlig aus der Bahn geworfen», sagte Stoiber laut vorabverbreitetem Manuskript bei dem ökumenischen Gottesdienst in derkatholischen Basilika St. Zeno. Er hatte für den gesamten FreistaatTrauerbeflaggung angeordnet.

Der Münchner Kardinal Friedrich Wetter sprach den Hinterbliebenenund Freunden Trost zu. Die evangelische Regionalbischöfin SusanneBreit-Keßler sagte nach einem ebenfalls vorab verbreiteten Text, auchmögliche Erkenntnisse über die Unglücksursache änderten nichts amElend der betroffenen Familien und ihrer Trauer. Beim Einsturz derEissporthalle waren am 2. Januar in dem oberbayerischen Heilbad zwölfKinder und Jugendliche sowie drei Frauen ums Leben gekommen und 34Schlittschuhläufer teils schwer verletzt worden.

Für die Bundesregierung war Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU)angekündigt. Landtagspräsident Alois Glück wollte ebenso teilnehmenwie Vertreter der drei Landtagsfraktionen. Stoiber warnte vorvoreiligen Schuldzuweisungen, «so verständlich sie in dieserAusnahmesituation auch sein mögen». Reichenhalls OberbürgermeisterWolfgang Heitmeier sprach bereits vor dem Gottesdienst von einem«schweren Gang für mich, der allein von der Vorstellung geprägt ist,welch unendliches menschliches Leid jeder einzelne Betroffene zutragen hat». Die Trauerfeier biete die Chance, «den Hinterbliebenenein Stück Zuspruch zukommen zu lassen».

«Wir alle stehen ratlos vor dem Geheimnis dieses plötzlichenSterbens und fragen: Warum so viele Kinder und Jugendliche, die ihrLeben noch vor sich hatten?», sagte Kardinal Wetter in seiner vorabverbreiteten Predigt. Die Toten dieses Unglücks seien jedoch «im Todenicht ins Nichts gefallen, sondern in die Arme des himmlischenVaters».

In einer schlichten Zeremonie wollten die Ortspfarrer undMitglieder der Hilfsorganisationen für jedes Opfer eine Kerze in derKirche entzünden. Dabei sollten unter dem Geläut der größten Glockevon St. Zeno die Namen und das Alter der Toten verlesen werden.

Neben den Angehörigen der Opfer waren auch Helfer des dreitägigenKatastropheneinsatzes eingeladen worden. Bis zu 700 Feuerwehrleute,Sanitäter, Ärzte, Polizisten und Mitarbeiter des TechnischenHilfswerkes (THW) hatten unter schwierigsten Bedingungen ihre Arbeitam Unglücksort getan. Das Totengedenken galt auch den drei Opfern,die ebenfalls am 2. Januar bei einem Lawinenabgang in denBerchtesgadener Alpen ihr Leben verloren.