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Ehrung Ehrung: Geburtstags-Gala für Helmut Schmidt

22.01.2009, 22:01
Tochter Susanne Schmidt (M) sitzt am 22.01.2009 in Hamburg auf der von der Zeitung «Die Zeit» und der Zeit- Stiftung veranstalteten Feier zum 90. Geburtstag von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (23.12.2008) zwischen ihren Eltern Helmut Schmidt und Loki Schmidt. (FOTO: DPA)
Tochter Susanne Schmidt (M) sitzt am 22.01.2009 in Hamburg auf der von der Zeitung «Die Zeit» und der Zeit- Stiftung veranstalteten Feier zum 90. Geburtstag von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt (23.12.2008) zwischen ihren Eltern Helmut Schmidt und Loki Schmidt. (FOTO: DPA) dpa pool

Hamburg/dpa. - Geburtstags-Gala für Helmut Schmidt: Zwar ist derAltkanzler schon vor einem Monat 90 Jahre altgeworden (23.12.2008),aber die Wochenzeitung «Die Zeit» und die Hamburger Zeit-Stiftungließen es sich am Donnerstagabend nicht nehmen, den Herausgeber deslinksliberalen Blattes gebührend zu würdigen und hatten mehr als 400Gäste in die private Hochschule Bucerius-Law-School eingeladen. DerStaatsmann, SPD-Politiker,Publizist und Hamburger EhrenbürgerSchmidt, der eigentlich keine Feierlichkeiten wünschte, zeigte sichdennoch erfreut und gerührt über den Zuspruch - ebenso wie seineEhefrau Loki, die am 3. März ebenfalls 90 Jahre alt wird.

Zur Überraschung der Schmidts ließ sich auch die in England(Grafschaft Kent) lebende Tochter Susanne (61) diese Geburtstagsfeiernicht entgehen. Sie brachte nach ihrer Rede dieGeburtstagsgesellschaft in Schwung und intonierte mit allen zumSchluss ein kräftiges «Happy Birthday to you».

Durch den launigen, von Reden geprägten Abend führte «Zeit»-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo (49). Als bewährter Talkshow-Moderator (3 nach 9, Radio Bremen) empfing er frühere Weggefährtendes Kanzlers, der in seiner Regierungszeit (1974-1982) mit einerWirtschaftskrise und dem RAF-Terror konfrontiert war. Mit demehemaligen französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing(82) hatte Schmidt das Europäische Währungssystem und auch dieWeltwirtschaftsgipfel auf den Weg gebracht, damals noch schlichteKamingespräche. Zum Redethema «Mein Leben mit Helmut Schmidt» sagted'Estaing: «Gemeinsam haben wir das goldene Zeitalter der deutsch-französischen Beziehungen beschritten.»

Ein weiterer Freund hatte aus den USA die weiteste Reiseangetreten, um zu gratulieren. Der frühere US-Außenminister HenryKissinger (85) bekannte: «Es gab keinen, dem ich mehr vertraut habe,als Helmut.» Der in Fürth geborene Kissinger hob hervor, dass Schmidtimmer noch weltweit als «politisches Gewissen» gefragt sei. Nurgeduzt hätten sie sich über die Jahrzehnte bis heute nicht. Zu denGratulanten gehörte auch Altbundespräsident Richard von Weizsäcker(88).

Innig redete Susanne Schmidt, selbst SPD-Mitglied, ihre Eltern an:«Liebe Mutti, lieber Papi». Ihre Eltern seien schon ganz «okay»,sagte die Finanzjournalistin. Allerdings: «Ich hätte ganz gut ohneden VIP-Status meines Vaters auskommen können.» Namensvetter und TV-Entertainer Harald Schmidt (51) ließ den Altkanzler wissen: «Ich sahmich zu Beginn der Gymnasialzeit rhetorisch mit Ihnen in einer Liga».TV-Moderatorin Sandra Maischberger (42), die mit ihrem Ehemann,dem Kameramann Jan Kerhart, die Schmidts viereinhalb Jahre für einpreisgekröntes Fernsehporträt begleitete, überreichte dem Jubilareinen Tuschstein aus China. «Bei Nichtgefallen können Sie ihn alsAschenbecher benutzen», empfahl sie dem Raucher, der bei deroffiziellen Feier auf einen Glimmstängel verzichtete.