Bundestag in Frankfurt Dietz, Neid und Fitschen neue Ehrenspielführer beim DFB
Nur wenige ehemalige Spielerinnen und Spieler der deutschen Fußball-Nationalteams werden auch Ehrenspielführer. Jetzt hat der DFB drei Namen neu in die ruhmreiche Liste aufgenommen.

Frankfurt/Main - Bernard Dietz, Silvia Neid und posthum Doris Fitschen sind zu Ehrenspielführern der deutschen Fußball-Nationalteams ernannt worden. „Die Ehrung für dich heute ist längst, längst überfällig“, sagte Laudator und Ex-Weltmeister Jürgen Klinsmann beim DFB-Bundestag in Frankfurt/Main über den langjährigen Duisburger Dietz. Der Europameister von 1980 kämpfte bei der Ehrung mit den Tränen.
80er-Mannschaft „bisschen untergegangen“
Der 77 Jahre alte Dietz ist der siebte Ehrenspielführer bei den Männern nach Fritz Walter, Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Philipp Lahm. „Sie ist irgendwo ein bisschen untergegangen, diese 80er-Mannschaft“, sagte Klinsmann. Sie sei im Schatten der „72er und 74er-Mannschaft mit dem großen Kaiser und natürlich der 90er-Mannschaft“ gestanden. Dietz bestritt 53 Länderspiele.
Silvia Neid mit Titeln als Spielerin und Trainerin
Bei den Frauen waren bisher Bettina Wiegmann und Birgit Prinz Ehrenspielführerinnen. Die 61 Jahre alte Neid wurde als Spielerin dreimal Europameisterin. Als Bundestrainerin führte sie die deutschen Fußballerinnen 2007 zum WM-Titel und 2016 zu Olympia-Gold. Zudem gewann sie mit den DFB-Frauen zweimal die Europameisterschaft.
Fitschen war im März nach langer schwerer Krankheit im Alter von 56 Jahren gestorben. Die 144-fache Nationalspielerin holte drei EM-Titel und 2000 Olympia-Bronze. Sie wurde oft als „weibliche Franz Beckenbauer“ bezeichnet - was sie doof fand. Zuletzt war Fitschen Managerin der DFB-Auswahl und später beim Verband. Die Auszeichnung bei der Versammlung nahm ihr Sohn Leo entgegen.