Musikjahr 2025 Diese Musikerinnen und Musiker dominieren die Jahrescharts
Wie sehr der eigene Musikgeschmack im Mainstream liegt, lässt sich gut anhand der offiziellen Charts 2025 einschätzen. Dabei spielen ein Ohrwurm, Frauen und ein Musical-Fantasyfilm wesentliche Rollen.

Baden-Baden - Der bayerische Liedermacher Oimara und Taylor Swift stehen an der Spitze der offiziellen deutschen Jahrescharts. Die US-Sängerin landete 2025 bei den Alben mit „The Life of a Showgirl“ auf dem ersten Platz, wie GfK Entertainment mitteilte. Oimara zog demzufolge im letzten Moment unter den Singles mit „Wackelkontakt“ an der Konkurrenz vorbei.
Das Marktforschungsunternehmen aus Baden-Baden ermittelt die offiziellen deutschen Charts-Platzierungen im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie. Grundlage dafür seien sowohl der Verkauf physischer Tonträger als auch Downloads und Musik-Streamings. Die Ergebnisse verraten, welcher Sound Deutschland in diesem Jahr dominiert hat:
Kamrad ist begeistert von Swifts Songwriting
Die 35-jährige Swift verteidigte mit ihrem Erfolg den Titel: Im Vorjahr hatte sie mit „The Tortured Poets Department“ ebenfalls den ersten Platz errungen. „The Life of a Showgirl“ sei hierzulande bislang mehr als 225.000 Mal verkauft worden, teilte GfK Entertainment mit. Mit fast 950 Millionen Abrufen sei Swift auch der meistgestreamte Star im Jahr 2025 insgesamt. Bei Spotify schaffte sie es dieses Jahr auf den zweiten Platz der weltweit meistgestreamten Musiker und Musikerinnen hinter Bad Bunny, wie der Anbieter jüngst bekanntgab.
„Es sind immer Songs auf den Alben dabei, die dir sofort im Ohr bleiben“, sagte Sängerin Leony am Rande der Verleihung der 1Live-Krone vergangene Woche der Deutschen Presse-Agentur. Auch Songs für Leute, die mehr Wert auf den Text als auf die Melodie legen. Sänger Kamrad bezeichnete Swift als „beste Songwriterin unserer Zeit“ und betonte: „Ich finde es Wahnsinn, wie man sie nicht nur an der Stimme erkennt, sondern am Songwriting.“ DJ Alle Farben beeindruckt, wie Swift mit ihren Themen eine breite Masse anspricht: „Als Künstler der Größenordnung nahbar zu sein für Leute, ist natürlich fantastisch.“
Das Podium der Album-Jahrescharts komplettieren der Mitteilung zufolge der Longseller „From Zero“ von Linkin Park, der im vergangenen Jahr schon auf dem dritten Rang lag, und der Soundtrack zur Netflix-Produktion „KPop Demon Hunters“. Das beliebteste deutschsprachige Album komme von Rapper Kontra K („Augen träumen Herzen sehen“) und habe es auf Platz fünf geschafft.
Dreikampf bei den Singles
Bei den Singles ging es 2025 GfK Entertainment zufolge so spannend zu wie seit Jahren nicht. Erst kurz vor der Auswertung habe sich ein Dreikampf entschieden. Dabei setzte sich schließlich Oimaras „Wackelkontakt“ gegen Rosé & Bruno Mars („APT.“) und Zartmann („Tau mich auf“) durch.
Der Ohrwurm um eine „Lampe aus den 70ern“ wurde laut der Mitteilung über 180 Millionen Mal gestreamt und stand sieben Wochen an der Spitze der Charts. Schon bei der Halbjahresbilanz war der Partyhit von Oimara alias Beni Hafner das erfolgreichste Lied. Der Überraschungserfolg galt in diesem Jahr neben „Bella Napoli“ von der Italo-Schlager-Band Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys darüber hinaus als einer der beiden Wiesn-Hits des Jahres.
Vermehrt weibliche Acts in den Top 100
Auch im Schatten von Taylor Swift ist die Zahl weiblicher Acts in den Top 100 der Jahrescharts den Angaben zufolge sowohl bei den Alben als auch bei den Singles weiter gestiegen. 2025 zeichneten Künstlerinnen bei den Singles für mehr als ein Drittel aller Platzierungen (36) verantwortlich. Ähnlich sehe es bei den Alben aus, bei denen weibliche Artists 35 Plätze in den Top 100 besetzten. „Hervorzuheben sind beispielsweise Billie Eilish („Hit Me Hard And Soft“, vier), Gracie Abrams („The Secret Of Us“, sieben) und Ayliva („In Liebe“, acht).“
Hype um koreanischen Pop
Das beliebteste Genre ist in beiden Kategorien Pop: bei den Singles mit 41 und bei den Alben mit 43 Platzierungen. Dabei rechnen die Fachleute K-Pop ein - also koreanischer Pop, um den es seit Jahren einen regelrechten Hype gibt. Deutlich wird die Dominanz zum Beispiel daran, dass der 6 der 100 beliebtesten Einzelsongs aus dem „KPop Demon Hunters“-Soundtrack stammen.
Der im Juni gestartete amerikanische Musical-Fantasyfilm wurde innerhalb weniger Wochen beliebtester Animationsfilm in der Geschichte des Streamingdienstes Netflix und zur Popkultur-Überraschung des Jahres. Schon im Juli landete der Soundtrack auf Platz eins der deutschen Album-Charts - als erster Soundtrack seit „Fifty Shades Of Grey - Befreite Lust“ (2018).
Und der Song „Golden“ der fiktiven Band Huntrix eroberte erst die Spitze der weltweiten Billboard-Charts, erreichte im August hierzulande Platz eins der Single-Charts - und wurde dann sogar zum Sommerhit des Jahres gekürt. In den offiziellen Single-Jahrescharts ist er auf dem fünften Rang platziert.