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Pflege DGB Sachsen verlangt Kurswechsel in der Pflegepolitik

In Sachsen ist das Thema wegen des hohen Altersdurchschnitts besonders dringlich - eine Reform der Pflegepolitik. Im Freistaat drängt die Zeit.

Von dpa 09.05.2025, 14:17
Der Deutsche Gewerkschaftsbund verlangt einen Kurswechsel in der Pflegepolitik. (Symbolbild)
Der Deutsche Gewerkschaftsbund verlangt einen Kurswechsel in der Pflegepolitik. (Symbolbild) Sebastian Kahnert/dpa

Dresden - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Sachsen hat einen Kurswechsel in der Pflegepolitik verlangt. „Die Herausforderungen und drängenden Probleme in der Pflege müssen entschlossen angegangen werden und dürfen nicht länger zu Lasten der kranken und pflegebedürftigen Menschen sowie der Beschäftigten auf die lange Bank geschoben werden“, erklärte die Vizechefin des DGB Sachsen Daniela Kolbe. 

Statt das Thema weiter zu vertagen, müsse schnell ein tragfähiges Konzept her, um die Beschäftigten zu entlasten und die Finanzierung der Pflege dauerhaft zu stabilisieren, so Kolbe. Vor allem für Sachsen drohten dramatische Konsequenzen, wenn nicht umfassend und gerecht gegengesteuert werde. Der Freistaat sei bis 2030 demografisch gesehen das älteste Bundesland.

Sachsen schon bald das Bundesland mit ältester Bevölkerung

Nach den aktuellsten Zahlen des Statistischen Landesamtes gab es im Jahr 2023 im Freistaat Sachsen 363.243 Pflegebedürftige. Die Zahl ist von 2021 auf 2023 um 52.569 Pflegebedürftige gestiegen. 

„Wir brauchen keine Lippenbekenntnisse, sondern eine mutige Pflegepolitik im Interesse der Menschen. Im Zentrum müssen eine solidarische Finanzierung und bessere Arbeitsbedingungen stehen. Die Pflege steht und fällt damit, ob Menschen sich dauerhaft für den Pflegeberuf entscheiden“, betonte Kolbe. Die Arbeitsbelastung sei nach wie vor sehr hoch, die Arbeit werde immer weiter auf Kosten der Beschäftigten verdichtet. 

„Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden, auch weil sonst die Beschäftigten mit den Füßen abstimmen. Wir fordern verbindliche, bedarfsgerechte Personalvorgaben in Krankenhäusern und der Altenpflege“, erklärte Kolbe. Bezahlung und Arbeitsbedingungen müssten mit einer Stärkung der Tarifbindung in allen Pflegebereichen deutlich verbessert werden.