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Radsport Radprofis Lipowitz und Zimmermann mit Schreckmoment

Bei der Deutschland Tour sorgen zwei deutsche Profis bei einem Sturz für eine Schrecksekunde. Geht es für den Tour-Dritten weiter?

Von Felix Schröder und Stephan Klemm, dpa Aktualisiert: 22.08.2025, 17:52
Florian Lipowitz erlebte einen gebrauchten Tag bei der Deutschland Tour.
Florian Lipowitz erlebte einen gebrauchten Tag bei der Deutschland Tour. Jan Woitas/dpa

Arnsberg - Florian Lipowitz wirkte noch relativ entspannt, doch Georg Zimmermann rollte mit zerrissener Hose und Abschürfungen schwer lädiert ins Ziel. Die zweite Etappe der Deutschland Tour endete im Sauerland ernüchternd für die deutschen Profis. Der Tour-de-France-Dritte Lipowitz und der deutsche Straßenrad-Meister Zimmermann waren wenige Kilometer vor der Ankunft in Arnsberg in einen Sturz verwickelt.

„Es ist einer vor mir gestürzt. Und dann konnte ich auch leider nichts mehr machen und bin auch gegen einen Zaun gefahren“, sagte Lipowitz, der sich nach eigenen Worten nicht „ganz zu dolle weh getan“ hatte. Vor allem seine rechte Hand sei aber in Mitleidenschaft gezogen worden. Er könne noch nicht genau sagen, ob er am Samstag weiterfahren werde. Anschließen schrieb er zumindest noch fleißig Autogramme. Ob Zimmermann weitermachen wird, blieb zunächst unklar.

Deutschlands neuer Radsport-Star Lipowitz wollte das einzige deutsche Etappenrennen eigentlich nutzen, um sich knapp drei Wochen nach seinem größten Karrieretriumph in Paris bei der Tour de France den Fans zu zeigen. Für seine Teamkollegen soll der Bergspezialist auf den eher flachen Strecken vor allem Helferdienste übernehmen. 

Sturz 15 Kilometer vor dem Ziel

„Ihm geht es so okay“, sagte Bernhard Eisel, sportlicher Leiter im Team um Lipowitz, dem ZDF. Es sei „kein perfekter Tag“ gewesen, da zudem der Niederländer Danny van Poppel das Blaue Trikot des Gesamtführenden verlor. 

Knapp 15 Kilometer vor dem Ziel kam der gebürtige Schwabe Lipowitz von der Straße ab und prallte gegen den Zaun. Der 24-Jährige konnte aber direkt weitermachen. Bei dem Vorfall war auch Zimmermann auf dem Boden zu sehen, wie TV-Bilder zeigten.

Schon zu Beginn des Rennens war der Augsburger in einen leichten Sturz verwickelt. Wegen eines schweren Sturzes hatte der 27 Jahre alte Zimmermann die Tour de France im vergangenen Monat vor der zehnten Etappe verlassen müssen.

Pogacar-Kollege gewinnt

Jhonathan Narváez gewann die zweite Etappe der D-Tour. Nach den anspruchsvollen 190,3 Kilometern zwischen Herford und Arnsberg siegte der Ecuadorianer im Sprint hauchdünn vor dem US-Amerikaner Riley Sheehan und dem Norweger Sören Waerenskjold. Bester deutscher Profi wurde der Sprinter Marius Mayrhofer als Vierter.

Der Norweger Waerenskjold übernahm das Blaue Trikot des Gesamtführenden, das zuvor van Poppel getragen hatte. Sieben Sekunden hinter Waerenskjold lauert Tagessieger Narváez, der Teamkollege von Top-Star Tadej Pogacar und dem Kölner Nils Politt. Pogacar nimmt allerdings nicht an dem deutschen Etappenrennen teil.

Fluchtgruppe mit deutscher Beteiligung

Zunächst drängte sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe um die deutschen Profis Jonas Rutsch und Miguel Heidemann in den Vordergrund. Die Gruppe passierte das geschichtsträchtige Hermannsdenkmal. Am Wisor-Anstieg blieb Rutsch als letzter Deutscher in der Fluchtgruppe. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel beendete das Hauptfeld das Treiben von Rutsch, der nun sogar als einziger Ausreißer übrig war. 

Van Aert nutzt Tour für Herbst-Klassiker

Im Fokus der Fans war auch der Belgier Wout van Aert, der zum ersten Mal bei dem deutschen Etappentrennen startet. „Es ist toll, hier in Deutschland zu fahren und zu erleben, dass ich hier auch viele Fans habe. Das ist echt cool“, sagte er in einem bei Instagram veröffentlichten Interview der Tour. 

Der zehnmalige Tour-de-France-Etappensieger will die Auftritte in Deutschland als Vorbereitung für anstehende Eintagesrennen in der Saison nutzen. Der Teamkollege des zweimaligen Tour-de-France-Gewinners Jonas Vingegaard hatte auf der Schlussetappe der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt in Paris sensationell den Tagessieg gefeiert - vor Dominator Pogacar. 

Die fünftägige Rundfahrt endet am Sonntag in Magdeburg. Am Tag zuvor warten auf die Profis auf der dritten Etappe zwischen Arnsberg und Kassel 175,7 Kilometer im Stile eines Klassikers.