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Begriff aus NS-Zeit Denstädt: „Zuchtmittel“ soll aus Gesetz gestrichen werden

Es ist ein Begriff aus der NS-Zeit, in der Drill als Disziplinierung galt: Das Wort „Zuchtmittel“. Thüringen stößt nun die Streichung des Begriffes aus einem Gesetzestext an.

Von dpa 06.06.2024, 16:14
Thüringens Justizministerin Doreen Denstädt (Grüne) bei einer Pressekonferenz.
Thüringens Justizministerin Doreen Denstädt (Grüne) bei einer Pressekonferenz. Martin Schutt/dpa/Archivbild

Hannover/Erfurt - Der Begriff „Zuchtmittel“ soll aus dem Jugendgerichtsgesetz gestrichen werden. „Ich freue mich sehr, dass der Thüringer Antrag einstimmig angenommen wurde“, erklärte Thüringens Justizministerin Doreen Denstädt (Grüne) am Donnerstag nach dem Treffen der Länderressortchefs in Hannover. 

Der während der NS-Diktatur in das Gesetz eingeführte Begriff bringe das faschistische Menschenbild zum Ausdruck. Drill galt als wichtigstes Mittel der Disziplinierung. Das widerspreche dem heutigen Ansatz, junge Menschen erzieherisch zu fördern, so Denstädt. 

Das Bundesjustizministerium solle nun einen Gesetzentwurf dazu erarbeiten, teilte die Ministerin nach der Justizministerkonferenz weiter mit. Das Jugendgerichtsgesetz regelt das formelle Jugendstrafrecht, dessen Kerngedanke ist Erziehung vor Strafe.