Palast der Republik DDR-Vorzeigebau in Ost-Berlin - Gläserne Blume aus dem Palast der Republik vom Verfall bedroht

Berlin - Die Gläserne Blume aus dem abgerissenen Palast der Republik ist vom Verfall bedroht. Die Skulptur könnte derzeit nicht wieder aufgestellt werden, sagte der Sprecher des Deutschen Historischen Museums, Boris Nitzsche, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Die Glasscheiben sind nicht mehr fest und könnten sich lösen.“ Das fünf Meter hohe Kunstwerk aus Glas und Stahl war zu DDR-Zeiten ein beliebter Treff im Foyer des Palastes in Ost-Berlin.
Vor 40 Jahren, am 23. April 1976, wurde der Prestigebau eröffnet. Dort hatte auch die Volkskammer ihren Sitz. Die DDR-Führung hatte die Sprengung des im Krieg beschädigten Berliner Stadtschlosses angeordnet und später den Palast auf dem Areal errichten lassen.
Das Museum hat die Blume, die dem Bundesfinanzministerium gehöre, seit Jahren eingelagert. Ob und wann sie restauriert wird, sei offen, so der Sprecher. Es gebe aber Überlegungen, das Werk der Künstler Reginald Richter und Richard Wilhelm wieder zu zeigen.
Nach dem Mauerfall wurde der Palast zunächst wegen Asbestbelastung geschlossen. Das Material wurde entfernt. Ab 2006 wurde das riesige Gebäude am Ufer der Spree abgetragen. Jetzt ersteht dort die einstige Preußen-Residenz wieder. Das Schloss soll bis 2018 aufgebaut sein und unter dem Namen Humboldtforum ein Kultur- und Museumszentrum werden. Der Bundestag hat die Kostenobergrenze auf 590 Millionen Euro festgesetzt.
Die Probleme beim Bau des Palastes der Republik
Die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss teilte auf Anfrage mit, dort werde auch ein Museum des Ortes eingerichtet, in dem die wechselvolle Geschichte des Schlossplatzes thematisiert wird. Zu dieser Geschichte gehöre selbstverständlich der Palast der Republik, sagte Sprecher Bernhard Wolter. Derzeit werde anhand eines kleineren Modells geprüft, ob und wie die Gläserne Blume aus dem DDR-Palast im Humboldt Forum einen Ort erhalten könnte.
In einem jetzt erschienenen Buch aus dem Verlag Bild und Heimat heißt es, für den Bau des DDR-Palastes wurden mehr als 200.000 Kubikmeter Erde bewegt, rund 60.000 Kubikmeter Beton vergossen, 22.000 Tonnen Stahlkonstruktionen verbaut und genau 9.873 „Kugeleffektleuchten“ installiert. (dpa)