Ost Places werden zu Lost Places DDR Bildband "Ost Places": Von Plattenbauten Betonzäunen und Wandbildern
Berlin - Ob das Haus des Lehrers in Berlin oder der „Teepott“ in Warnemünde: 30 Jahre nach dem Mauerfall gibt es noch so einige markante Bauwerke aus der DDR. Der Fotograf Andreas Metz, geboren 1970 in Frankfurt/Main, ist auf Suche nach den verbliebenen Spuren eines untergegangenen Landes gegangen.
„Ost Places - Vom Verschwinden und Wiederfinden der DDR“ heißt der Bildband, der nun passend zum Mauerfall-Jubiläum erscheint.
DDR-Geschichte entdecken: Ost Places werden zu Lost Places
„Die DDR zu entdecken und damit ein Stück Alltagsgeschichte zu verstehen, gleicht einem Wettrennen gegen die Zeit: Dinge verschwinden, weil ein Gebäude abgerissen, ein Schild abgehängt, eine Inschrift übermalt oder eine Straße umbenannt wird. Ost Places werden zu Lost Places“.
Metz fand aber noch so Einiges: Riesige seit Jahrzehnten leerstehende Fabrikgebäude wie die Kyffhäuser Maschinenfabrik Artern, in der einst 3000 Menschen arbeiteten, das VEB Nähmaschinenwerk „Veritas“ in Wittenberge oder die in einer Art Sandwüste stehende Berliner Bärenquell-Brauerei in Schöneweide - stillgelegt 1994.
DDR-Architektur: Nicht alle Gebäude verfallen
Saniert und gut genutzt sind hingegen so manche „Arbeiterpaläste“. „Doch DDR-Architektur war mehr als das Stapeln rechteckiger Plattentürme. Groß geschrieben wurde auch baugebundene Kunst“, schreibt Metz. In der Prager Straße in Dresden etwa unübersehbar ist das Wandbild „Dresden grüßt seine Gäste“ aus Meißener Porzellan. Ebenso dominant: Das Wandbild von Walter Womacka am alten Kaufhaus Magnet in Eisenhüttenstadt (einst: Stalinstadt) - mit einer riesigen Friedenstaube.
DDR Ost Places: Bunte Muster im Kontrast zu klobigen Bauten
Für Freunde geometrischer Muster besonders schön: Auf einer Doppelseite sind 15 verschiedene Zäune oder Fassadenelemente aus Betonformsteinen zu sehen. Ob in Cottbus, Zwickau oder Luckenwalde: Alle sind sie typisch DDR. Ebenso wie kreativ gestaltete farbenfrohe Zäune, mit integrierter Sonne oder grafischen Ornamenten.
Im Kontrast dazu: Dominante Bauten im Stil des „Brutalismus“: die klobige Tschechische Botschaft in Berlin-Mitte, der Eingang zum Gebäude des „Neuen Deutschland“ oder die Außentreppen des Einkaufszentrums Erfurt-Rieth. Ähnlich unschöne Betonbauten entstanden allerdings auch vielerorts nach dem Ende der DDR. (dpa)