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Fußball-Bundesliga Dank Burkardt: Frankfurts Sieg verschärft St. Paulis Krise

Eintracht Frankfurt kann doch noch gewinnen. Gegen den FC St. Pauli bejubeln die Hessen wieder drei Punkte nach zuvor vier sieglosen Pflichtspielen. Für die Hamburger geht die Talfahrt weiter.

Von Christian Johner, dpa 25.10.2025, 17:27
Lieferten sich ein umkämpftes Duell: Eintracht Frankfurt um Ansgar Knauff (l) und der FC St. Pauli um Hauke Wahl (r).
Lieferten sich ein umkämpftes Duell: Eintracht Frankfurt um Ansgar Knauff (l) und der FC St. Pauli um Hauke Wahl (r). Arne Dedert/dpa

Frankfurt/Main - Eintracht Frankfurt hat den ersehnten Befreiungsschlag geschafft und den FC St. Pauli noch tiefer in die Krise gestürzt. Die Frankfurter gewannen gegen die Hamburger am achten Spieltag der Fußball-Bundesliga zu Hause 2:0 (1:0) und holten wieder drei Punkte nach zuvor vier sieglosen Pflichtspielen in Serie.

Die Hessen blieben zum ersten Mal seit zehn Partien wieder ohne Gegentor. St. Pauli hingegen kassierte die fünfte Pleite in Folge und steckt weiter im unteren Tabellendrittel fest.

Burkardt als Matchwinner

In einer ersten Hälfte mit nur wenigen nennenswerten Aktionen erzielte Nationalstürmer Jonathan Burkardt per Kopfball nach einem Patzer von Gäste-Torwart Nikola Vasilj die Führung für die Eintracht (36. Minute). Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Angreifer mit seinem sechsten Saisontor in der Bundesliga auf 2:0 (56.).

Im Vergleich zum bitteren 1:5 gegen den FC Liverpool in der Champions League am Mittwoch nahm Eintracht-Coach Dino Toppmöller vier Änderungen vor. Außer Burkardt brachte er auch Farès Chaïbi, Ellyes Skhiri und Can Uzun anstelle von Aurèle Amenda, Jean-Mattéo Bahoya, Mario Götze sowie Hugo Larsson. Bei St. Pauli stand Verteidiger Karol Mets erstmals seit fast einem Jahr wieder in der Startelf.

Platzverweis für 200 Pauli-Fans nach Auseinandersetzungen

Vor Beginn der Begegnung sorgten die Fans des FC St. Pauli für Schlagzeilen. Am Hauptbahnhof von Hannover waren etwa 50 Fans der Kiez-Kicker und des VfL Wolfsburg, die parallel beim Hamburger SV spielten, aneinandergeraten. Es flogen unter anderem Baustellenabsperrungen und Flaschen zwischen den Fanlagern.

200 Fans des FC St. Pauli durften nach Angaben der Fanhilfe des Vereins das Spiel in Frankfurt nicht besuchen, weil sie einen Platzverweis durch die Polizei erhielten. Die Fanhilfe veröffentlichte in den sozialen Medien eine entsprechende Verfügung der Frankfurter Polizei.

Der Hamburger Bundesligist kritisierte das Vorgehen. „Vor dem Hintergrund der bislang bekannten Informationen zum Vorfall in Hannover wirken die polizeilichen Maßnahmen mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit zumindest fragwürdig“, schrieb der Club.

Erst Langeweile, dann Vasiljs Geschenk

Auf dem Platz ging es vor 59.500 Zuschauern zunächst deutlich ruhiger zu. Beiden Teams waren die Negativerlebnisse der vergangenen Spiele anzumerken. Bis auf ein Tor von St. Paulis Stürmer Martijn Kaars, das in der Anfangsphase aber wegen einer Abseitsstellung aberkannt wurde (4.), war die Partie mehr als 30 Minuten geprägt von einem Abtasten. Die Frankfurter hatten viel Ballbesitz, strahlten aber lange keine Gefahr aus.

Das änderte sich in der 36. Minute, als Burkardt zur Führung traf - auch dank Mithilfe von Vasilj. Er boxte eine Hereingabe von Uzun auf den Kopf von Burkardt.

Brown vergibt, Burkardt macht's besser

Die Eintracht blieb zu Beginn der zweiten Hälfte am Drücker. Nach einem tollen Angriff über Uzun und Ansgar Knauff scheiterte Nathaniel Brown aus kurzer Distanz an Vasilj, der dieses Mal stark parierte (49.).

Besser machte es ein paar Minuten später Burkardt, der einen Diagonalball von Chaïbi mit der Brust gekonnt annahm und anschließend zum 2:0 vollendete. Während die Frankfurter den Vorsprung nun verwalteten, blieb St. Pauli offensiv weiter erschreckend schwach.

Am gefährlichsten wurden die Kiez-Kicker noch in der 78. Minute, als Eintracht-Keeper Michael Zetterer einen Abschluss von Oladapo Afolayan nur nach vorne abwehren konnte. Den Nachschuss setzte Connor Metcalfe übers Tor. So blieb es beim 2:0.