Dänemark Dänemark: Hämische Schlagzeilen über die neue Liebe von Alexandra
Kopenhagen/dpa. - «Hört endlich mit der Hetze gegen Alexandra auf», empörte sich indieser Woche eine Dänin per Leserbrief in «B.T.». Vor allem dieKonkurrenzzeitung «Ekstra Bladet» breitete genüsslich und ohneHemmungen Gerüchte über Alexandras neuen Freund als «berüchtigtenSchürzenjäger» mit ständig wechselnden Sexpartnerinnen aus. Selbsternannte Hofexperten äußerten einhellig, dass die sonst so cleverePrinzessin sich hier «lächerlich mache» und die Beziehung «von Anfangan zum Tode verurteilt» sei.
Dabei achteten die Blätter sorgsam darauf, der früherenBörsenmaklerin den Altersunterschied zum wesentlich jüngeren festenFreund nirgends zum Vorwurf zu machen. Das würde im heutigen Dänemarkals nicht mehr zeitgemäß gelten. Überdies gilt die vor zehn Jahrenals Alexandra Manley aus dem fernen China ins kleine Dänemarkgekommene als überaus populär in der Bevölkerung.
Während ihr Ex-Ehemann Prinz Joachim mit seinem ausgeprägtenInteresse an schnellen Autos, Fußball und Barbesuchen nichtunbedingt als Hoffnungsträger der dänischen Monarchie galt,profilierte sich Alexandra als seriöseste und nicht zuletztfleißigstes Mitglied des Königshauses. Auch deshalb zögerte KöniginMargrethe II. (65) nach der Scheidung ihres jüngeren Sohnes keineSekunde mit Ankündigung, Prinzessin Alexandra werde den Hof weiter invollem Umfang und ohne Einschränkungen nach außen vertreten.
Das tat sie dann auch nach ihrem Umzug von Schloss Amalienborg inein Domizil im feinen Kopenhagener Stadtteil Hellerup, in das auchdie beiden Söhne Prinz Nikolai (6) und Prinz Felix (2) mitkamen.Alexandras Eltern Richard Manley (81) und die in Österreich geboreneChrista Manley (72) wohnen bis heute weiter beim Ex-Ehemann aufdessen einsam gelegenen Landgut Schackenborg nahe der deutsch-dänischen Grenze.
Nicht ohne hämischen Unterton hoben Kopenhagener Gazetten in denletzten Wochen heraus, dass ein möglicher zweiter Gang zum Traualtarfür Prinzessin Alexandra aus finanziellen Gründen wenig verlockenderscheint. Sie würde nicht nur ihren royalen Titel, sondern auch diederzeitige Apanage von 1,8 Millionen Kronen (240 000 Euro) verlieren.
Während die geschiedenen Eheleute gemeinsam, krampfhaft lächelndund von einer Reportermeute verfolgt ihren älteren Sohn Nikolai zumallerersten Schultag brachten, machen sich viele Dänen ihre Gedankenüber die wirkliche Haltung von Königin Margrethe. Sie hatte völligentgegen allen sonstigen Gepflogenheiten die neue Liaison Alexandrasgegenüber Journalisten bestätigt: «Ja, ich habe davon gehört.» Fürmanchen klang das ein bisschen wie eine vornehm verpackteKriegserklärung.