Chronologie Chronologie: Gefährliche Güterzüge - Eine Unfall-Chronologie
Hannover/ddp. - Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen mit Güterzügen. Die spektakulärsten Fälle der vergangenen Jahre im Überblick:
19. Februar 2003: Zwischen Koblenz und Trier stürzen zwei Güterwaggons von einer Eisenbahnbrücke auf eine darunter liegende Landstraße. Etwa ein Dutzend fabrikneue Autos, mit denen die beiden Waggons beladen sind, werden mit in die Tiefe gerissen. Verletzt wird niemand.
15. November 2002: Bei einem Güterzugunfall bei Jasnitz in Mecklenburg-Vorpommern werden vier Bahnarbeiter auf einer Gleisbaustelle zum Teil schwer verletzt. In der Nähe von Ludwigslust waren die letzten Wagen des Zuges entgleist und hatten dabei ihre aus Containern bestehende Ladung verloren.
19. August 2002: Zwischen Trier und Koblenz entgleisen kurz vor einer Eisenbahnbrücke über die Kyll fünf mit giftigem Isopropylenbenzen gefüllte Kesselwagen. Zwei Wagen lösen sich vom Zug. Einer stürzt hinter der Brücke eine Böschung hinunter. Der abgestürzte Waggon und der letzte Wagen des restlichen Zuges fangen Feuer. Der brennende Inhalt des umgestürzten Wagens läuft in den Fluss und treibt brennend auf dem Wasser.
9. September 2002: Beim Zusammenstoß zweier Güterzüge im Bahnhof von Bad Münder (Niedersachsen) explodiert ein Kesselwagen. Die giftige Chemikalie Epichlorhydrin wird freigesetzt. Mehrere hundert Menschen klagen danach über Gesundheitsbeschwerden.
16. Februar 2002: Ein mit der giftigen Chemikalie Acrylnitril befüllter Kesselwagen gerät bei der Einfahrt in den Rangierbahnhof von Osnabrück in Brand. Eine Lokomotive und acht Wagen waren entgleist. Vier der Kesselwagen stürzten um, einer von ihnen fing Feuer. Drei Personen wurden bei dem Unglück leicht verletzt.
9. Dezember 1997: Beim Zusammenstoß eines Güterzuges mit einem Personenzug in der Nähe von Hannover werden mehr als 50 Menschen verletzt. Eine Explosion der zum Teil in Brand geratenen, mit Heizöl beladenen Kesselwagen kann zwar verhindert werden, doch versickern rund 200 000 Liter Öl im Boden.
20. November 1997: Im brandenburgischen Elsterwerda entgleist ein Zug mit 22 mit Benzin gefüllten Waggons. Zwei Kesselwagen explodieren. Zwei Feuerwehrleute sterben.
19. Februar 1997: In Frankfurt am Main entgleisen zwei parallel fahrende Güterzüge und stoßen mitten in einem Wohngebiet zusammen. Von drei mit Benzin beladenen Kesselwagen fängt einer Feuer. 85 000 Liter gehen in Flammen auf. Drei Feuerwehrleute werden leicht verletzt.
1. Juni 1996: Ein mit 50 Tonnen Krebs erregendem Vinylchlorid beladener Kesselwagen, prallt in Schönebeck bei Magdeburg gegen einen Strommast und explodiert. Eine giftige Rauchwolke breitet sich aus. 24 Menschen werden verletzt.