Chirurgie in China Chirurgie in China: Nasenersatz von der Stirn
In einer Klinik in Fuzhou in der chinesischen Provinz Fujian erproben Ärzte einen neuen Weg, Ersatzorgane zu züchten. Auf der Stirn eines Patienten, der nach einem Unfall eine neue Nase benötigt, wächst der Ersatz bereits heran. Demnächst soll die Transplantation vorgenommen werden. Dann kommt die neue Nase an ihren richtigen Platz.
Der Patient, der 22-jährige Xiaolian, hatte sich bei einem Unfall im August 2012 im Gesicht verletzt. Eine Infektion hatte sich in seiner Nase ausgebreitet und das Knorpelgewebe unwiederbringlich zerstört.
Die Chirurgen der Klinik wählten daraufhin den ungewöhnlichen Weg, unter der Haut des Patienten das Ersatzorgan zu züchten. Der neue Knorpel stammt aus den Rippen des Patienten. Die Form wird durch Dehnung des Gewebes erwirkt. Bislang sind die Ärzte mit dem Ersatzorgan offenbar zufrieden.
Das Prinzip dieser Art von Gewebekonstruktion, Tissue Engineering genannt, ist nicht neu. Bereits vor fast zwanzig Jahren sorgte das Foto einer Nacktmaus für Aufsehen, auf deren Rücken US-Forscher ein menschliches Ohr gezüchtet hatten. Dank der Stammzellforschung experimentiert man heute bereits mit weitaus komplizierteren Organen: Ersatzlebern und -herzen.