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Streit um Wolfsmanagement CDU will Obergrenzen für Wölfe – Antrag im Landtag

Was tun mit dem Wolf? Niedersachsens CDU drängt auf Regulierung – mit einem Antrag im Landtag. Fraktionschef Lechner plädiert für Abschuss, Obergrenzen und klare Regeln.

Von dpa 03.10.2025, 05:01
Mehr als 500 Wölfe streifen Schätzungen zufolge durch Niedersachsen. (Symbolbild)
Mehr als 500 Wölfe streifen Schätzungen zufolge durch Niedersachsen. (Symbolbild) Sina Schuldt/dpa

Hannover - Die CDU im niedersächsischen Landtag drängt auf ein deutlich schärferes Wolfsmanagement. In einem Entschließungsantrag fordert die Fraktion feste Obergrenzen für den Bestand, rechtssichere Entnahmeregeln und flexible Abschusspläne. Der Antrag soll kommende Woche im Landtag beraten werden. Die CDU wirft der Landesregierung Untätigkeit vor.

„Die Landesregierung muss jetzt zügig ein regionales Bestandsmanagement für den Wolf vorbereiten und eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes forcieren und unterstützen“, sagte CDU-Fraktionschef Sebastian Lechner. 

Kritik an rot-grüner Landesregierung

In Niedersachsen passiere zu wenig, findet der Oppositionsführer. „Die Landesregierung bremst: Minister Meyer legt keine regionalen Obergrenzen fest und setzt weiter auf erfolglose Einzeltierentnahmen“, krtisierte Lechner den Grünen-Politiker. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (ebenfalls Grüne) habe gegen einen Antrag zum Wolfsmanagement gestimmt. Und Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) lasse die Debatte laufen, ohne einzugreifen.

Laut Antrag gibt es schätzungsweise mehr als 500 Wölfe in Niedersachsen. Allein in der Saison 2024/25 seien 228 Übergriffe auf Nutztiere und 559 Risse registriert worden – trotz millionenschwerer Investitionen in den Herdenschutz. Die CDU kritisiert, dass die bisherige Herdenschutzförderung für viele Betriebe zu bürokratisch sei. Künftig müssten auch kleine und mittlere Weidetierhalter einfacher Zugang zu Unterstützung erhalten, heißt es im Antrag.

„Nicht auf Kosten von ländlichem Leben“

„Der abgesenkte Schutzstatus des Wolfs ermöglicht ein aktives Management“, sagte Lechner. „Ziel ist die Balance zwischen Wolfsbestand, Weidetierschutz, Deichen und Sicherheit.“ Die Fraktion fordert regionale Abschusspläne, praktikable Jagdzeiten und Entnahmen auch außerhalb der Schonzeiten bei vermehrten Rissen. „Der Wolf hat seinen Platz, aber nicht auf Kosten von Landwirtschaft und ländlichem Leben.“