Bundeswehr Bundeswehr behält Areal auf stillgelegtem Flughafen Tegel
Die Bundeswehr soll wachsen und braucht dafür auch mehr Platz. Pläne zur Umwandlung von Liegenschaften für die zivile Nutzung werden auf Eis gelegt. In Berlin geht es um Teile des Flughafens Tegel.

Berlin - Das Verteidigungsministerium setzt die Umwandlung militärisch genutzter Liegenschaften für zivile Zwecke aus. Davon betroffen sind auch Teile des stillgelegten Flughafens Tegel in Berlin. Grund dafür ist der höhere Bedarf an Standorten wegen der geplanten Vergrößerung der Bundeswehr, wie das Ministerium mitteilte.
Der Umwandlungsstopp betrifft demnach zunächst 187 ehemalige militärische Liegenschaften, die sich im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befinden. Diese seien grundsätzlich für eine Nutzung durch die Bundeswehr geeignet.
Hinzu kommen 13 weitere Liegenschaften, die die Bundeswehr noch betreibt. Dazu gehören neben Teilen des Flughafens Tegel etwa der ehemalige Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck in Bayern. Die betroffenen Liegenschaften sollen Teil der „strategischen Liegenschaftsreserve der Bundeswehr“ werden – also kurzfristig von der Bundeswehr bei Bedarf genutzt werden können.
Auf Bundeswehrareal sollte Flüchtlingsunterkunft entstehen
Das Bundeswehrareal auf dem stillgelegten Flughafen Tegel ist nach Angaben der Finanzverwaltung etwa 60 Hektar groß. Es befindet sich auf dem Areal Tegel Nord. Eigentlich gibt es Pläne, auf dem Gelände eine neue Flüchtlingsunterkunft zu bauen. Der Berliner Senat hatte dazu Verhandlungen mit der Bundeswehr geführt. Laut dem ursprünglichen Plan sollen dort 2.000 bis 3.000 geflüchtete Menschen untergebracht werden, wie Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) im Januar sagte. Vorgesehen sind qualitätsgesicherte, dezentrale Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften, keine Notunterkünfte.
Strich durch kommunale Pläne?
„Wir sind uns der Tragweite der Entscheidung sehr bewusst und wissen, dass in vielen Fällen bereits Planungen bestehen, betroffene Flächen zivil zu nutzen“, sagte Nils Hilmer, Staatssekretär im Verteidigungsministerium. „Wo immer dies möglich ist, werden wir versuchen, auch bestehende zivile Planungen zu berücksichtigen.“
Die Umwandlung von Bundeswehrstandorten für zivile Zwecke war in den frühen 1990er Jahren nach Ende des Kalten Kriegs begonnen worden und nach Aussetzung der Wehrpflicht in den 2010er Jahren fortgesetzt.