Bräuche Bräuche: Osterhase als Überbringer der Eier

Berlin/dpa. - Erste Belege für den Osterhasen als Überbringer der Eiersind aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts überliefert. DerHeidelberger Professor Georg Franck von Franckenau schilderte ineiner medizinischen Abhandlung den Brauch im Elsass und denangrenzenden Gebieten und erging sich über die negativengesundheitlichen Folgen, die der übermäßige Verzehr von Ostereiernmit sich bringt.
Erst im 19. Jahrhundert setzte sich der Glaube an den Osterhasengenerell durch - zunächst bei den Stadtkindern, denn bei derLandbevölkerung war wegen besserer Kenntnisse über die Hasen mehrÜberzeugungskraft nötig.
Dass gerade der Hase die Eier bringt, hängt wohl damit zusammen,dass er im Frühjahr vermehrt zur Futtersuche in die Dörfer undGärten kommt. So wurde ihm vermutlich auch das Ablegen der Ostereierangedichtet. Allerdings gibt es in vielen Regionen auch andereÜberbringer der Eier wie etwa den Storch, den Fuchs oder denKuckuck.
Die Verbindung des Hasen mit Ostern hat verschiedene Gründe.Unter anderem ist in der byzantinischen Tiersymbolik der Hase einSymbol für Christus, der im Tod das Leben gebracht hat. Außerdemgilt der Hase wegen seiner starken Vermehrung mit bis zu 20 Jungenim Jahr als Fruchtbarkeitssymbol.
Auswanderer trugen zur Verbreitung des Osterhasen auch außerhalbEuropas Deutschlands bei. Insbesondere in den USA hat er einegewisse Popularität gewonnen.