Brandstiftung in Aldingen wohl nicht fremdenfeindlich
Aldingen/dpa. - Nach einer nächtlichen Brandstiftung in einem überwiegend von Türken bewohnten Mietshaus in Aldingen (Baden- Württemberg) hat die Polizei einen Bewohner unter dringendem Tatverdacht festgenommen.
Der 53-jährige Deutsche bestreite allerdings, das Feuer gelegt zu haben, teilte die Polizei am Freitag mit. 14 Hausbewohner - neun Erwachsene und fünf Kinder - konnten den Flammen knapp entkommen, verletzt wurde niemand. Einen fremdenfeindlichen Hintergrund schlossen die Ermittler aus.
Vor knapp zwei Wochen waren in Ludwigshafen neun Türken beim Brand eines Wohnhauses ums Leben gekommen. Die Ursache dieses Brandes ist noch ungeklärt.
Ein vorbeifahrender Schichtarbeiter hatte das Feuer Freitagfrüh um kurz nach 1.00 Uhr entdeckt und zusammen mit Nachbarn die Bewohner des Hauses geweckt. Die Polizei fand verschiedene Brandherde, darunter einen brennenden Mülleimer vor dem Gebäude. Das Mietshaus brannte vollständig ab, der Schaden wird auf rund 200 000 Euro beziffert.
Der Tatverdächtige ist nach Polizeiangaben ein alleinstehender Deutscher, der seit dem 1. Januar in dem Gebäude wohnte. Er ist den Behörden bereits im Zusammenhang mit anderen Zündeleien in der Umgebung bekannt. Frühere Verfahren gegen den 53-Jährigen mussten aber eingestellt werden, weil kein hinreichender Tatverdacht bestand. «Wir haben es mit jemandem zu tun, der dazu neigt, Brände zu legen», sagte der leitende Oberstaatsanwalt Albrecht Foth.
Der mutmaßliche Brandstifter soll an diesem Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Außerdem soll ein psychologisches Gutachten die Hintergründe der Tat klären.