Bildung Brandenburg startet mit Rekordzahl an Schülern ins Schuljahr
Lehrermangel und Kürzungen: Wie Brandenburgs Schulen trotz Rekord-Schülerzahlen und knapper Ressourcen ins neue Schuljahr starten.

Potsdam - Für rund 323.600 Schülerinnen und Schüler beginnt das neue Schuljahr in Brandenburg. Das sind rund 2.600 mehr als noch im Vorjahr und damit die größte Anzahl an Schülerinnen und Schülern innerhalb der vergangenen zehn Jahre, wie das Bildungsministerium in Potsdam mitteilte. Demnach sammeln rund 24.100 Kinder nach ihrer Einschulung am Wochenende die ersten Erfahrungen in einem Klassenzimmer.
Das neue Schuljahr startet zudem mit einem Lehrermangel. Rund 255 Vollzeitstellen sind nach Angaben des Bildungsministeriums noch unbesetzt. Insgesamt seien 1.533 Lehrkräfte unbefristet und 1.142 befristet mit Stichtag 18. August eingestellt worden. Quereinsteiger machen den Angaben nach knapp die Hälfte davon aus – ein Höchststand innerhalb der vergangenen zehn Jahre.
Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg kündigte Einsparungen bei der Zusatzausstattung an. Das könnte je nach Schule Angebote wie Chöre, Theater-Gruppen oder Schülerzeitungen betreffen. Die Unterrichtsversorgung bleibe unangetastet.
Insgesamt gibt es zum neuen Schuljahr elf Schulen mehr in Brandenburg, also insgesamt 953.
Weniger Lehrerstellen im Haushalt
Die Zahl der Lehrerstellen im Landeshaushalt wurde für dieses Jahr um 345 Vollzeitstellen reduziert - obwohl der Bildungsetat insgesamt gewachsen ist. Lehrerinnen und Lehrer sollen ab dem zweiten Halbjahr eine Stunde pro Woche mehr unterrichten und an anderer Stelle entlastet werden.
Das bewirkt, dass pro Schule teils weniger Lehrkräfte gebraucht werden, der sogenannte Überhang soll an anderer Stelle eingesetzt werden. Beides hatte für Proteste gesorgt. Für Schulen mit besonderen Belastungen und öffentliche Berufsschulen gilt die zusätzliche Unterrichtsstunde aber nicht.
Mit einem um 14,5 Millionen Euro aufgestockten Budget für Vertretungen sollen die Schulen auch bei knapperer Personaldecke Ausfälle durch Krankheit, Mutterschutz oder Elternzeit besser abfedern können. Im ersten Schulhalbjahr 2025/26 stehen damit zusätzliche Mittel im Gegenwert von 388 Vollzeitstellen zur Verfügung.