Brandenburg Brandenburg: Mutter droht lebenslängliche Haft

Frankfurt (Oder)/dpa. - Staatsanwältin Anette Bargenda sprach von einem in diesem Ausmaß noch nie da gewesenen Fall. Sie stützte sich am Dienstag in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) auf frühere polizeiliche Vernehmungen der Angeklagten, in denen diese die Tötungen gestanden hatte. Ein Fall ist verjährt.
Gutachter konnten laut Bargenda zwar nicht klären, wann und wiedie Kinder zu Tode kamen. Dennoch hält es die Staatsanwaltschaft fürzweifelsfrei erwiesen, dass die Angeklagte zwischen 1992 und 1998ihre acht lebend geborenen Kinder «durchdacht getötet hat». Ihr Motivsei es gewesen, die vorangegangenen Tötungen jeweils zu verdecken.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau die Kindernach der Geburt in Stoffstücke wickelte und sie unversorgt liegenließ, bis sie vom Tod der Kleinen überzeugt war. Dann steckte sie dieKinder in Plastiktüten und vergrub sie in Gefäßen auf ihrem Balkon,sagte Bargenda. In einem Fall habe sie das getötete Kind zunächstmehrere Jahre eingefroren und dann vergraben.
Im Prozes hatte die Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen. Nachdem über zweistündigen Plädoyer der Staatsanwaltschaft wurde andiesem Dienstag noch das Plädoyer der Verteidigung erwartet. DasUrteil soll am Donnerstag gesprochen werden.