Brandenburg Brandenburg: In Wittstock wurden die Meister der Rettungshunde gekürt
Wittstock/dpa. - Edle Rassen und einfache Mischlinge,klangvolle Namen wie «Herkules vom Kaiserreich» oder schlicht «Lotta»- es war ein buntes Teilnehmerfeld bei der 1. offenen DeutschenMeisterschaft der Rettungshunde in Wittstock (Ostprignitz-Ruppin). Andrei Tagen mussten die 39 Teilnehmer vor allem «Nasenarbeit» leisten,aber auch Disziplin und Gewandtheit beweisen.
«Die Hunde machen das gerne», sagte Wettkampfleiter Helmut Haller.«Sie werden viel gelobt und bekommen für jeden Erfolg eine kleineBelohnung.» Wenn der Hundeführer ihnen das Leibchen mit derAufschrift «Rettungshund» überstreife, sei klar: «Jetzt geht's los.»
Zunächst mussten alle Hunde «Unterordnung und Gewandtheit»beweisen. Dann ging es zu den Spezialdisziplinen, der so genanntenNasenarbeit». Bei der Suche im 800 Quadratmeter großen Trümmerfeldmüssen drei versteckte Menschen innerhalb von 30 Minuten gefundenwerden. Kein Problem für den Border Collie von Claudia Wagner ausWarendorf in Westfalen. «Whirlswind`s Brains and Beauty» brauchtegerade mal zwölf Minuten, bis es eine Belohnung gab.
Bei der Suche in der Fläche mussten die Hunde innerhalb von 20Minuten drei versteckte Menschen auf einem Gebiet von 30 000Quadratmetern aufspüren. Hier hatte der Flat Coated Retriever «Espenvon Rethwischhöh» von Ulrike Gehener (Warendorf) die Nase vorn.
Bester Fährtenhund darf sich der Rottweiler «Ronja» mit Herrchen -im Fachjargon Hundeführer - Jorgen Frederiksen aus Dänemark nennen.Ronja gelang es am besten, die drei Stunden zuvor ausgelegte, rundeineinhalb Kilometer lange Fährte zu verfolgen.
«Nachwuchssorgen haben wir nicht», sagte Haller. Es gebe immerviele Neugierige, die sagen: «Das kann mein Hund doch auch.» «Aber 80Prozent geben nach wenigen Monaten auf, weil es zu anstrengend undzeitintensiv ist.» Der Hundeführer müsse bereit sein, Tag und Nachtauf Abruf für den Einsatz bereit zu stehen. Eine besondere Eignungbestimmter Rassen gebe es nicht, sagte Haller. So war zwar rund einDrittel der Hunde im Wettbewerb Deutsche Schäferhunde, aber keinervon ihnen war unter den Siegern.
Neben dem Spaß ging es bei der Meisterschaft vor allem um denErfahrungsaustausch. «99 Prozent der Gespräche drehen sich hier umHunde», sagte Haller. Für die erfolgreichen Hundeführer gab es amMontag Pokale, für die Hunde eine Wurst. Die acht besten Teilnehmer,bis auf das Team aus Dänemark, vertreten Deutschland bei derWeltmeisterschaft vom 19. bis 25. im Juni in der Schweiz.