Brandenburg Brandenburg: Erpresser gesteht Kindesraub

POTSDAM/DAPD. - Mehr als 13 Stundendauerte der Albtraum. Rund 530 Polizeibeamtesuchten im Februar fieberhaft nach dem vierjährigenMädchen aus Kleinmachnow in Brandenburg undihrem Entführer. Am Montag begann der Prozessgegen den gefassten Entführer im LandgerichtPotsdam. Der studierte Jurist Carsten W. gestand:"Es ist richtig, ich habe Karolina entführt." Dem 45 Jahre alten Berliner wird erpresserischerMenschenraub in Tateinheit mit schwerer räuberischerErpressung vorgeworfen. Er soll am 10. Februardas Mädchen entführt haben, um von den Eltern60000 Euro zu erpressen. Ihm drohen bei einemSchuldspruch mindestens fünf Jahre Haft.
Der Mann schilderte vor Gericht ausführlichseine Beweggründe und sein Vorgehen. Demnachliefen seine beiden Geschäfte schlecht, schließlichstand er mit 30000 Euro in der Kreide. SeinerEx-Frau schuldete er 6000 Euro Unterhaltfür die drei gemeinsamen Kinder. "Und dannstand am 11. Februar der erste Termin beimGerichtsvollzieher an", sagte der Angeklagte.
Angesichts dieser Sorgen habe er nach einemWeg gesucht, schnell an Geld zu kommen. Eineandere Straftat als eine Entführung habe ernicht in Erwägung gezogen. Er sei davon ausgegangen,dass er als Familienvater gut mit einem Kindumgehen könne. Die Familie in Kleinmachnowhabe er ausgesucht, weil er aufgrund des Hausesund der großen Autos vor der Tür davon ausgegangensei, dass sie das Geld aufbringen könne. Erzog sich eine Sturmhaube über den Kopf undnahm eine Sichel in die Hand. Als die Muttermit ihrer Tochter aus dem Haus kam, schnappteer sich Karolina, schickte die Mutter insHaus zurück und hinterließ einen Zettel miteiner Lösegeldforderung. Nach der Geldübergabefuhr der Täter zurück nach Kleinmachnow undließ das Kind nach 13 Stunden frei. Kurz daraufnahm ein Sondereinsatzkommando den Mann fest.Verteidiger Karsten Beckmann sagte, sein Mandantbereue die Tat. Seine Schulden stünden inkeinem Verhältnis zur Tat. Das werde sichauf das Strafmaß auswirken.