Bombenfund in Magdeburg Bombenfund in Magdeburg: Fliegerbombe erfolgreich entschärft

Magdeburg - Für die Entschärfung einer Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Donnerstagabend ein großer Teil der Magdeburger Innenstadt geräumt worden. Gegen 21.40 Uhr war die gefährlich Altlast unschädlich gemacht, nach etwas mehr als 35 Minuten. „Es hat alles wunderbar geklappt“, sagte Polizeisprecher Marc Becher. Um Gefahren für Menschen auszuschließen, hatte die Polizei die Menschen in einem Umkreis von 500 Metern um den Fundort unweit des Domplatzes gebeten, Wohnungen, Geschäfte und Büros zu verlassen. Direkt nach der Entschärfung wurden alle Sperrungen aufgehoben.
In den betroffenen Straßenzügen sind laut Polizei etwa 6300 Menschen gemeldet. Die Räumung verlief reibungslos, wie Becher sagte. Betroffen waren auch Sehenswürdigkeiten wie das Hundertwasserhaus und der Dom sowie die Staatskanzlei und das Justizministerium. Der Landtag brach seine Sitzung ab.
Schritt für Schritt hatte sich Magdeburg auf die Entschärfung vorbereitet. Bis 18.00 Uhr hatten alle Geschäftsleute im betroffenen Gebiet ihre Läden dichtgemacht. Straßenbahnen und Autos wurden weiträumig umgeleitet. Das öffentliche Leben kam zum Erliegen. Kurz nach 21.00 Uhr meldete die Polizei die Evakuierung als erfolgreich abgeschlossen. Zu dem Zeitpunkt hatten auch alle Einsatzkräfte die 500-Meter-Zone verlassen. Der Einsatzleiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, Torsten Kresse, und einer seiner Kollegen waren die einzigen in der gesperrten Zone und begannen mit der Bomben-Entschärfung.
Bei Abrissarbeiten entdeckt
Die Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Vormittag beim Abriss von DDR-Plattenbauten unweit des Domplatzes entdeckt worden.
Bereits am Mittag war die Landtagssitzung abgebrochen und das Parlamentsgebäude geräumt worden. Die Sitzung soll am Freitag weitergehen. Im 500-Meter-Radius gibt es viel Gastronomie, viele Arztpraxen, Kanzleien, Kindergärten, Schulen und Geschäfte. Anwohner sollten nach Möglichkeit bei Verwandten und Bekannten unterkommen. Die Stadt stellte aber auch Räume zur Verfügung für Menschen, die selbst keine Bleibe fanden.
Viele Magdeburger erinnert dieser Munitionsfund an die Entschärfung einer Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg am 24. Oktober vergangenen Jahres. Damals waren in einer der größten Evakuierungsaktionen in der Geschichte der Stadt etwa 17 000 Menschen aufgerufen, ihre Wohnungen, Geschäfte und Büros zu verlassen. Im Umkreis von 800 Metern um den Damaschkeplatz in der Nähe des Hauptbahnhofs musste alles geräumt werden. Den Mitarbeitern des Kampfmittelbeseitigungsdienstes gelang es binnen 55 Minuten, die zwei Zünder der Bombe zu entschärfen. (dpa)
