1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Special Olymics World Game: Beste Botschafter: Freudiges Lachen statt Tunnelblick

Special Olymics World Game Beste Botschafter: Freudiges Lachen statt Tunnelblick

Dabei sein ist alles. Die Athleten der Special Olympics leben das olympische Motto. Das wirkt sich auf die Atmosphäre der Weltspiele aus.

Von dpa Aktualisiert: 20.06.2023, 16:37
Zuschauer verfolgen einen Auftritt bei einem Konzertabend der Special Olympics World Games.
Zuschauer verfolgen einen Auftritt bei einem Konzertabend der Special Olympics World Games. Christoph Soeder/dpa

Berlin - Egal, ob in den Messehallen oder im Olympia-Park - überall ist lautes Lachen, Applaus und jede Menge gute Stimmung zu hören und zu spüren. Während Profi-Sportler oder Olympioniken vor ihren Wettkämpfen angespannt in einen Tunnel abtauchen, sprechen und lachen die Athleten der Special Olympics World Games auch vor und während des Wettkampfes miteinander. „Hauptsache ich habe meinen Spaß und ich war dabei“, sagt Leichtathletin Janet Streifler, die den achten Platz im Stehweitsprung in der besten Klasse geholt hat. Bei Weltspielen der geistig und mehrfach Beeinträchtigten werden die Athleten mit ähnlich starken Leistungen in Klassen eingeteilt, um so eine gewisse Chancengleichheit zu wahren.

„Es geht nicht nur um Medaillen. Janet ist das beste Beispiel“, sagt der deutsche Delegationsleiter Tom Hauthal, „sie ist die achtbeste Standspringerin der Welt. Wäre sie bei der Klassifizierung ein paar Zentimeter weniger gesprungen, hätte sie sich die Goldmedaille in der zweiten Leistungsklasse holen können. Aber unser Ziel ist es, unser Bestes zu geben. Wir wollen in die beste Gruppe und dann ist ein achter Platz in der besten Gruppe besser als die Goldmedaille eine Klasse tiefer.“ Der 31-Jährigen aus Sachsen-Anhalt ist es egal, ob Gold oder kein Gold: „Ich bin damit ganz gut zufrieden, dass ich den achten Platz in der stärksten Gruppe belegt habe.“

Bereits mit Edelmetall geehrt ist Läuferin Annika Meissner, die am Montag mit Silber über 5000 Meter die erste Medaille für das deutsche Team geholt hatte. Gold ist bei der 36-jährigen Hessin für die kommenden Wettbewerbe ein Ziel, auch wenn sich ihre Silbermedaille schon „wie eine Goldmedaille angefühlt“ habe. Doch hat Meissner dann gleich das olympische Motto in freier Übersetzung parat: „Wenn nicht, dann ist das nicht so tragisch. Hauptsache ich konnte zeigen, alles rauszuholen. Es macht einen Riesenspaß, bejubelt zu werden.“

Die Umsetzung des olympischen Mottos ist dabei auch in den Gängen der Messe zu hören, denn dort hallt es besonders laut, wenn die Delegationen vor oder nach dem Wettkampf durchziehen: lachende, freundliche Gesichter, keine Tränen. „Die Athleten sind unsere besten Botschafter“, sagt Sven Albrecht, Geschäftsführer von Special Olympics Deutschland und mit der Organisation der Weltspiele betraut, vor dem Beginn der World Games. An den ersten Wettkampftagen haben die Botschafter das olympische Motto mit Freude weitergetragen.